Die 5 wichtigsten Nährstoffe im Alter
Mit zunehmendem Alter verändert sich der
Nährstoffbedarf des Körpers. Während der Kalorienbedarf sinkt, bleibt der
Bedarf an wichtigen Nährstoffen gleich oder steigt sogar an. Diese Diskrepanz
erfordert eine bewusste Ernährungsanpassung für Menschen ab 60 Jahren. Die
folgende Zusammenfassung bietet einen umfassenden Überblick über die fünf
wichtigsten Nährstoffe, auf die ältere Menschen besonders achten sollten, um
ihre Gesundheit zu erhalten und altersbedingten Erkrankungen vorzubeugen.
Die Herausforderung
der Ernährung im Alter: Mehr Nährstoffe bei weniger Kalorien
Mit dem Eintritt in die Lebensphase ab 60
Jahren steht der menschliche Körper vor einer besonderen Herausforderung: Der
Kalorienbedarf sinkt, während der Nährstoffbedarf konstant bleibt oder sogar
steigt. Diese Veränderung ergibt sich hauptsächlich aus physiologischen
Alterungsprozessen – die Muskelmasse nimmt ab, während der Körperfettanteil
zunimmt. Der veränderte Stoffwechsel führt zu einem geringeren Grundumsatz, was
bedeutet, dass der Körper im Ruhezustand weniger Energie verbraucht.
Für die tägliche Ernährung hat dies
weitreichende Konsequenzen. Die Ernährungsexpertin fasst es prägnant zusammen:
"Ich muss mehr Nährstoffe in einer geringeren Menge verpacken". Diese
Herausforderung erfordert eine bewusste Umstellung der Ernährungsgewohnheiten.
Im Fokus steht dabei eine nährstoffdichte Kost, die trotz geringerer
Kalorienzufuhr alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und andere essentielle
Nährstoffe in ausreichender Menge liefert.
Ohne diese Anpassung droht ein doppeltes
Risiko: Einerseits kann es zu unerwünschter Gewichtszunahme kommen, wenn die
Kalorienaufnahme nicht reduziert wird. Andererseits besteht die Gefahr von
Nährstoffmängeln, die im Alter besonders gravierende Folgen haben können, da
der Körper weniger Reserven hat und seine Kompensationsfähigkeit nachlässt. Die
Ernährung sollte daher gezielt auf hochwertige, nährstoffreiche Lebensmittel
ausgerichtet werden, die bei moderatem Kaloriengehalt einen hohen Gehalt an
essentiellen Nährstoffen bieten.
In den folgenden Abschnitten werden die fünf
kritischen Nährstoffe vorgestellt, auf die Menschen ab 60 Jahren besonders
achten sollten, um ihre Gesundheit zu erhalten und altersbedingte Beschwerden
zu minimieren. Diese Nährstoffe spielen eine Schlüsselrolle für die Erhaltung
der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit sowie für die Prävention
altersbedingter Erkrankungen.
Mit zunehmendem Alter verändert sich der
Nährstoffbedarf des Körpers. Während der Kalorienbedarf sinkt, bleibt der
Bedarf an wichtigen Nährstoffen gleich oder steigt sogar an. Diese Diskrepanz
erfordert eine bewusste Ernährungsanpassung für Menschen ab 60 Jahren. Die
folgende Zusammenfassung bietet einen umfassenden Überblick über die fünf
wichtigsten Nährstoffe, auf die ältere Menschen besonders achten sollten, um
ihre Gesundheit zu erhalten und altersbedingten Erkrankungen vorzubeugen.
Vitamin B12:
Essentiell für Zellgesundheit und Nervenfunktion
Vitamin B12 gehört zu den Nährstoffen, die
mit zunehmendem Alter besondere Aufmerksamkeit verdienen. Die Augsburger
Bevölkerungsstudie offenbart ein alarmierendes Bild: Etwa jeder vierte Mensch
über 65 Jahre ist mangelhaft mit Vitamin B12 versorgt, wobei das Problem mit
steigendem Alter zunimmt. Obwohl das Vitamin hauptsächlich in tierischen
Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten vorkommt, leiden auch
Menschen, die regelmäßig diese Nahrungsmittel konsumieren, im Alter häufig
unter einem Mangel.
Der Hauptgrund für diese Problematik liegt
nicht primär in der Ernährung, sondern in der veränderten Aufnahmefähigkeit des
Körpers. Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion von Magensäure und
speziellen Enzymen ab, die für die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm
unerlässlich sind. Chronische Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis)
können diesen Prozess zusätzlich beeinträchtigen. Auch die häufige Einnahme von
Säureblockern, die bei älteren Menschen zur Behandlung von Sodbrennen oder
Magenbeschwerden verordnet werden, kann die Vitamin-B12-Aufnahme deutlich
erschweren.
Die Folgen eines unerkannten
Vitamin-B12-Mangels können schwerwiegend sein. Das Vitamin spielt eine zentrale
Rolle bei der Bildung roter Blutkörperchen und ist essentiell für die Funktion
und den Schutz des Nervensystems. Ein Mangel kann die schützenden Myelinscheiden
der Nervenfasern schädigen, was zu neurologischen Symptomen wie Kribbeln in
Händen und Füßen, Koordinationsstörungen, Sehstörungen und sogar
Lähmungserscheinungen führen kann. Besonders beunruhigend ist der Zusammenhang
zwischen Vitamin-B12-Mangel und kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zur
Demenz.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Zufuhr von 4 Mikrogramm Vitamin B12. Zwar
legt die Leber gewisse Reserven an, die bei ausbleibender Zufuhr über mehrere
Jahre reichen können, doch gerade bei älteren Menschen sind diese Speicher oft
bereits erschöpft. Wer über 60 Jahre alt ist, sollte daher regelmäßig seinen
Vitamin-B12-Status überprüfen lassen und bei Bedarf – nach Rücksprache mit dem
Arzt – eine gezielte Supplementierung in Betracht ziehen, besonders wenn bereits
Risikofaktoren wie chronische Magenprobleme oder die Einnahme von Säureblockern
vorliegen.
Mit zunehmendem Alter verändert sich der
Nährstoffbedarf des Körpers. Während der Kalorienbedarf sinkt, bleibt der
Bedarf an wichtigen Nährstoffen gleich oder steigt sogar an. Diese Diskrepanz
erfordert eine bewusste Ernährungsanpassung für Menschen ab
Vitamin D: Der
Schlüssel zu starken Knochen und robuster Immunabwehr
Vitamin D nimmt eine Sonderstellung unter
den Vitaminen ein, da unser Körper es größtenteils selbst produzieren kann –
vorausgesetzt, die Haut wird ausreichend Sonnenlicht ausgesetzt. Doch genau
hier beginnt die Problematik für ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter nimmt
die Fähigkeit der Haut zur Vitamin-D-Synthese signifikant ab. Die Haut wird
dünner und verliert an Effizienz bei der Umwandlung von Sonnenlicht in das
lebenswichtige Vitamin. Dies bedeutet, dass ältere Menschen deutlich länger in
der Sonne verweilen müssten, um dieselbe Menge Vitamin D zu produzieren wie
jüngere Menschen.
In Deutschland verstärkt sich dieses Problem
zusätzlich durch die geografische Lage. In den Wintermonaten von Oktober bis
März ist die UVB-Strahlung zu schwach, um die körpereigene Vitamin-D-Produktion
ausreichend anzuregen – unabhängig vom Alter. Auch im Sommer kann die
Versorgung problematisch sein, wenn aus Hautschutzgründen konsequent
Sonnencreme verwendet wird oder wenn ältere Menschen aufgrund von
Mobilitätseinschränkungen selten ins Freie kommen. Die geringe Verfügbarkeit
von Vitamin D in Lebensmitteln (hauptsächlich in fettem Fisch, angereicherten
Produkten und in geringen Mengen in Eiern und Pilzen) macht es zusätzlich
schwierig, den Bedarf ausschließlich über die Ernährung zu decken.
Die Folgen eines chronischen
Vitamin-D-Mangels sind für ältere Menschen besonders gravierend. Das Vitamin
spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Calcium und Phosphat in
die Knochensubstanz. Ein Mangel begünstigt daher Osteoporose, eine Erkrankung,
die ohnehin mit zunehmendem Alter häufiger auftritt und zu einer erhöhten
Knochenbrüchigkeit führt. Gerade für Menschen über 60, bei denen das Risiko für
Stürze ohnehin erhöht ist, kann dies gefährliche Konsequenzen haben.
Darüber hinaus spielt Vitamin D eine
wichtige Rolle für das Immunsystem, das im Alter naturgemäß an Effizienz
verliert. Ein guter Vitamin-D-Status kann dazu beitragen, die
Infektanfälligkeit zu reduzieren und die allgemeine Abwehrkraft zu stärken.
Angesichts dieser vielfältigen Funktionen und der erschwerten Eigensynthese
empfiehlt es sich für ältere Menschen, regelmäßig den Vitamin-D-Spiegel
kontrollieren zu lassen. Bei nachgewiesenem Mangel kann – unter ärztlicher
Aufsicht – eine Supplementierung sinnvoll sein, insbesondere während der
sonnenarmen Wintermonate.
Omega-3-Fettsäuren:
Schutzschild für Herz und Gehirn
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach
ungesättigten Fettsäuren und sind für den menschlichen Körper essentiell, da er
sie nicht selbst herstellen kann. Ihre Bedeutung nimmt mit steigendem Alter zu,
da sie einen wesentlichen Beitrag zur Prävention altersbedingter Erkrankungen
leisten können. Besonders hervorzuheben ist ihre entzündungshemmende Wirkung,
die chronischen Entzündungsprozessen entgegenwirkt – ein Faktor, der bei vielen
Alterserkrankungen eine Rolle spielt.
Für die Gehirngesundheit sind
Omega-3-Fettsäuren von fundamentaler Bedeutung. Sie bilden einen wesentlichen
Bestandteil der Zellmembranen im Gehirn und im Nervensystem. Wissenschaftliche
Studien deuten darauf hin, dass eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
möglicherweise vor altersbedingten kognitiven Einschränkungen und
Demenzerkrankungen schützen kann. Neuere Forschungen gehen sogar so weit zu
behaupten, dass diese Fettsäuren den Alterungsprozess insgesamt verlangsamen
könnten, indem sie oxidativen Stress reduzieren und die Zellerneuerung fördern.
Auch für die Herzgesundheit spielen
Omega-3-Fettsäuren eine zentrale Rolle. Sie wirken sich positiv auf den
Blutdruck aus, verbessern die Blutfettwerte, indem sie insbesondere das
"schlechte" LDL-Cholesterin senken, und können die Bildung von Blutgerinnseln
hemmen. Diese Eigenschaften machen sie zu wichtigen Verbündeten in der
Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zu den häufigsten
altersbedingten Gesundheitsproblemen zählen.
Trotz ihrer Wichtigkeit ist die
Versorgungslage in Deutschland alarmierend: Etwa drei Viertel der Bevölkerung
nehmen nicht genügend Omega-3-Fettsäuren zu sich. Besonders die langkettigen
Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, die vor allem in fettem Seefisch und Algen
vorkommen, werden oft unzureichend konsumiert. Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung empfiehlt daher, zweimal wöchentlich Fisch zu verzehren, vorzugsweise
fettreiche Sorten wie Lachs, Makrele oder Hering. Für Menschen, die keinen
Fisch mögen oder aus ethischen Gründen meiden, können Nahrungsergänzungsmittel
auf Basis von Fischöl oder – für Vegetarier und Veganer – Algenöl eine
sinnvolle Alternative darstellen. Auch Walnüsse, Leinsamen und deren Öle
enthalten Omega-3-Fettsäuren, allerdings in Form von ALA, die vom Körper
weniger effizient in EPA und DHA umgewandelt werden kann.
Magnesium:
Energielieferant und Muskelhelfer
Magnesium zählt zu den Mineralstoffen, die an über 600 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt sind und somit eine fundamentale Rolle für zahlreiche Stoffwechselprozesse spielen. Besonders hervorzuheben ist seine Bedeutung für die Energieproduktion in den Zellen. "Ohne Magnesium keine Energie" – dieser prägnante Satz der Expertin verdeutlicht, warum eine ausreichende Versorgung mit diesem Mineralstoff gerade im Alter so wichtig ist, wenn Müdigkeit und Erschöpfungszustände häufiger auftreten können.
Die Bandbreite der Funktionen von Magnesium
im Körper ist beeindruckend: Es ist essentiell für die Muskelfunktion,
einschließlich der Herzmuskulatur, reguliert die Nervenreizübertragung und
spielt eine wichtige Rolle bei der DNA-Reparatur. Letzteres ist besonders im
Alter relevant, wenn die Zellreparaturmechanismen ohnehin nachlassen. Zudem
trägt Magnesium zur Knochenmineralisation bei und kann das Risiko für
Knochenbrüche bei Osteoporose reduzieren – wissenschaftliche Studien belegen
diesen Zusammenhang. Dies macht Magnesium zu einem wertvollen Verbündeten gegen
zwei häufige Altersprobleme: Energiemangel und Knochengesundheit.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
empfiehlt für Frauen eine tägliche Magnesiumzufuhr von 300 Milligramm und für
Männer 350 Milligramm. Diese Mengen lassen sich über eine ausgewogene Ernährung
prinzipiell gut erreichen, da Magnesium in vielen Lebensmitteln enthalten ist.
Besonders reich an Magnesium sind Vollkornprodukte, Nüsse (vor allem Mandeln),
Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse wie Spinat sowie bestimmte Obst- und
Gemüsesorten wie Bananen und Avocados.
Ein besonderer Vorteil bei der Supplementierung von Magnesium ist laut der Expertin, dass eine Überdosierung kaum bedenklich ist. Bei zu hoher Dosierung wirkt Magnesium allenfalls abführend – ein Effekt, der für ältere Menschen mit Verstopfungsneigung sogar vorteilhaft sein kann. Dies macht Magnesium zu einem der sichersten Nahrungsergänzungsmittel. Besonders für Menschen mit Verdauungsbeschwerden, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, ausreichend Magnesium aus der Nahrung aufzunehmen, kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein.
Protein: Der Schlüssel
gegen altersbedingte Muskelschwäche
Proteine nehmen unter den fünf wichtigsten Nährstoffen für ältere Menschen eine Sonderstellung ein, da sie als einzige mit zunehmendem Alter in größerer Menge benötigt werden. Während bei den meisten Vitaminen und Mineralstoffen der Tagesbedarf für junge und ältere Menschen gleich bleibt, steigt der Proteinbedarf ab 65 Jahren signifikant an – von 1,2 auf 1,6 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Erhöhung hat gute Gründe: Proteine sind die Bausteine der Muskeln und spielen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Muskelmasse, die im Alter naturgemäß abnimmt.
Der altersbedingte Muskelabbau, in der
Fachsprache als Sarkopenie bezeichnet, ist ein schleichender Prozess, der
bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnt und sich mit zunehmendem Alter
beschleunigt. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen kann dieser Prozess zu erheblicher
Muskelschwäche führen, die wiederum mit Gebrechlichkeit, eingeschränkter
Mobilität und einem erhöhten Sturzrisiko einhergeht. Eine ausreichende
Proteinzufuhr, idealerweise kombiniert mit regelmäßigem Krafttraining, kann
diesen Prozess verlangsamen und die Muskelfunktion länger erhalten.
Proteine bestehen aus Aminosäuren, von denen
einige essentiell sind, das heißt, sie müssen über die Nahrung aufgenommen
werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Besonders wichtig für
den Muskelerhalt sind die verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAAs – Branched Chain
Amino Acids), zu denen Leucin, Isoleucin und Valin gehören. Diese kommen
besonders reichlich in tierischen Produkten wie Rindfleisch und Lachs vor, aber
auch in pflanzlichen Quellen wie Kichererbsen. Für eine optimale Versorgung mit
allen essentiellen Aminosäuren empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung, verschiedene proteinreiche Lebensmittel zu kombinieren.
Neben der Muskelerhaltung spielt Protein
auch eine wichtige Rolle für das Immunsystem. Ein Proteinmangel kann die
ohnehin im Alter nachlassende Immunfunktion weiter schwächen und zu erhöhter
Infektanfälligkeit führen. Besonders bei bereits bestehender Muskelschwäche,
nach Krankheiten oder bei unzureichender Nahrungsaufnahme kann es laut der
Expertin sinnvoll sein, die Proteinzufuhr durch spezielle Eiweißshakes zu
ergänzen. Diese können helfen, den erhöhten Bedarf zu decken, wenn die Zufuhr
über die normale Ernährung nicht ausreicht.
Mit zunehmendem Alter verändert sich der
Nährstoffbedarf des Körpers. Während der Kalorienbedarf sinkt, bleibt der
Bedarf an wichtigen Nährstoffen gleich oder steigt sogar an. Diese Diskrepanz
erfordert eine bewusste Ernährungsanpassung für Menschen ab 60 Jahren. Die
folgende Zusammenfassung bietet einen umfassenden Überblick über die fünf
wichtigsten Nährstoffe, auf die ältere Menschen besonders achten sollten, um
ihre Gesundheit zu erhalten und altersbedingten Erkrankungen vorzubeugen.
Weitere kritische Nährstoffe im Alter
Neben den fünf Hauptnährstoffen gibt es weitere Mikronährstoffe, die mit zunehmendem Alter besondere Aufmerksamkeit verdienen.
Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und der Blutbildung. Ein Mangel kann zu Anämie, Erschöpfung und neurologischen Problemen führen. Obwohl Folsäure in vielen grünen Blattgemüsen, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten enthalten ist, zeigen Studien, dass ältere Menschen häufig unterversorgt sind – teils aufgrund verminderter Absorption, teils durch Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten.
Kalzium verdient besondere Beachtung im
Zusammenhang mit der Knochengesundheit. Mit zunehmendem Alter nimmt die
Knochendichte ab, was das Risiko für Osteoporose erhöht. Gleichzeitig kann die
Kalziumaufnahme aus der Nahrung erschwert sein, besonders wenn ein
Vitamin-D-Mangel vorliegt, da dieses Vitamin die Kalziumaufnahme fördert.
Milchprodukte, angereicherte Pflanzendrinks, kalziumreiches Mineralwasser sowie
bestimmte Gemüsesorten wie Brokkoli und Grünkohl können zur Deckung des Bedarfs
beitragen.
Eisen ist ein essentielles Spurenelement,
das für die Bildung des Sauerstofftransporteurs Hämoglobin unerlässlich ist.
Eisenmangel führt zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und verminderter
körperlicher Leistungsfähigkeit – Symptome, die im Alter oft fälschlicherweise
allein dem Alterungsprozess zugeschrieben werden. Chronische Entzündungen oder
unerkannte Blutungen im Magen-Darm-Trakt können bei älteren Menschen zu
Eisenmangel führen. Fleisch, Hülsenfrüchte und bestimmte Gemüsesorten wie
Spinat können zur Eisenversorgung beitragen.
Besondere Aufmerksamkeit verdient auch
Coenzym Q10, ein Vitamin-ähnlicher Stoff, der in allen Körperzellen vorkommt
und eine zentrale Rolle bei der Energieproduktion in den Mitochondrien spielt.
Die körpereigene Produktion dieses wichtigen Coenzyms nimmt bereits ab dem 30.
Lebensjahr kontinuierlich ab. Verschärft wird diese Situation durch die
Einnahme bestimmter Medikamente, insbesondere Statine zur Cholesterinsenkung,
die die körpereigene Q10-Synthese zusätzlich hemmen können. Da Coenzym Q10 nur
in geringen Mengen in der Nahrung vorkommt (hauptsächlich in Organfleisch,
fettem Fisch und bestimmten pflanzlichen Ölen), kann bei älteren Menschen,
besonders unter Statintherapie, eine Supplementierung in Betracht gezogen
werden, um Energiemangel und Muskelbeschwerden vorzubeugen.
Praktische
Ernährungsempfehlungen für den Alltag
Um den erhöhten Nährstoffbedarf im Alter zu
decken, bedarf es einer bewussten Ernährungsumstellung. Die Grundregel lautet:
nährstoffdichter und proteinreicher essen. Konkret bedeutet dies, den Anteil
nährstoffreicher Lebensmittel zu erhöhen und gleichzeitig auf eine ausreichende
Proteinzufuhr zu achten. Im Folgenden finden Sie praktische Empfehlungen, wie
dies im Alltag umgesetzt werden kann.
Erhöhen Sie den Anteil an frischem Gemüse in
Ihrer Ernährung. Gemüse liefert viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und
sekundäre Pflanzenstoffe bei gleichzeitig geringem Kaloriengehalt. Besonders
wertvoll sind dunkelgrüne Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli, die
reich an Folsäure, Kalzium und anderen Mineralstoffen sind. Auch farbenfrohe
Gemüsesorten wie rote Paprika, Tomaten und Karotten enthalten viele
Antioxidantien, die vor Zellschäden schützen können. Tiefkühlgemüse ist eine
gute Alternative, da es oft kurz nach der Ernte schockgefroren wird und dadurch
einen hohen Nährstoffgehalt bewahrt.
Integrieren Sie regelmäßig proteinreiche
Lebensmittel in Ihren Speiseplan. Dazu gehören mageres Fleisch, Fisch
(besonders fetter Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering, der zusätzlich
wertvolle Omega-3-Fettsäuren liefert), Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte und
Nüsse. Verteilen Sie die Proteinzufuhr idealerweise über den Tag, da der Körper
Protein besser verwerten kann, wenn es in mehreren kleineren Portionen
zugeführt wird. Ein proteinreiches Frühstück, beispielsweise mit Joghurt, Quark
oder Eiern, kann den Grundstein für eine gute Proteinversorgung legen.
Bevorzugen Sie unverarbeitete und natürliche
Lebensmittel. Diese enthalten in der Regel mehr Nährstoffe und weniger
unerwünschte Zusätze wie Zucker, Salz und künstliche Aromen. Vollkornprodukte
sind wertvolle Lieferanten von B-Vitaminen, Magnesium und Ballaststoffen und
sollten raffinierten Getreideprodukten vorgezogen werden. Auch die
Zubereitungsart spielt eine Rolle: Schonende Garmethoden wie Dämpfen oder
Dünsten erhalten mehr Nährstoffe als langes Kochen oder starkes Erhitzen.
Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vorzugsweise in Form von
Wasser oder ungesüßten Tees, da im Alter das Durstgefühl nachlassen kann und
Dehydrierung die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt.
Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Trotz einer bewussten und ausgewogenen Ernährung kann es im Alter schwierig sein, den Bedarf an allen wichtigen Nährstoffen allein über die Nahrung zu decken. Die veränderte Nährstoffaufnahme, chronische Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und individuelle Ernährungsgewohnheiten können dazu führen, dass bestimmte Nährstoffe ergänzt werden sollten. Die Entscheidung für Nahrungsergänzungsmittel sollte jedoch nie pauschal, sondern immer individuell und idealerweise nach einer ärztlichen Untersuchung getroffen werden.
Vitamin B12 ist ein klassischer Kandidat für
eine Supplementierung im Alter, besonders wenn Risikofaktoren wie chronische
Magenprobleme, die Einnahme von Säureblockern oder eine vegetarische/vegane
Ernährung vorliegen. Da ein Mangel schwerwiegende neurologische Folgen haben
kann, ist hier eine regelmäßige Kontrolle des B12-Status empfehlenswert. Die
Supplementierung kann je nach Schwere des Mangels oral in Form von Tabletten
oder Tropfen erfolgen, bei schwerem Mangel oder stark eingeschränkter Aufnahmefähigkeit
auch durch Injektionen.
Vitamin D wird in Deutschland aufgrund der
geografischen Lage und der damit verbundenen unzureichenden Sonneneinstrahlung
in den Wintermonaten häufig nicht in ausreichender Menge gebildet. Eine
Supplementierung kann daher besonders von Oktober bis März sinnvoll sein. Bei
älteren Menschen, die wenig nach draußen kommen oder deren Hautfähigkeit zur
Vitamin-D-Bildung stark eingeschränkt ist, kann eine ganzjährige Einnahme nach
ärztlicher Anweisung angezeigt sein. Die individuelle Dosierung sollte durch
Blutuntersuchungen ermittelt werden.
Protein kann in Form von speziellen
Eiweißshakes ergänzt werden, wenn ein erhöhter Bedarf vorliegt, etwa bei
starkem Muskelschwund, nach Krankheiten oder bei unzureichender
Nahrungsaufnahme. Eiweißprodukte aus Deutschland sind oft besser verträglich
und hochwertiger als ausländische Produkte und können gezielt auf die
Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sein. Besonders in Phasen der
Rekonvaleszenz nach Krankheiten oder Operationen kann eine zeitweise
Proteinsupplementierung die Genesung unterstützen.
Bei der Auswahl von
Nahrungsergänzungsmitteln ist Qualität entscheidend. Achten Sie auf
pharmazeutische Qualität und geprüfte Produkte (Kölner Liste) . Vermeiden Sie
Überdosierungen, da diese bei einigen Nährstoffen schädlich sein können.
Besprechen Sie die Einnahme immer mit Ihrem Ernährungsberater , besonders wenn
Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, da Wechselwirkungen möglich sind. Ein
ganzheitlicher Ansatz, der eine nährstoffreiche Ernährung mit gezielter
Supplementierung bei nachgewiesenem Bedarf kombiniert, bietet die besten
Voraussetzungen für eine gute Nährstoffversorgung im Alter.
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