Wie bekomme ich mein Bauchfett los ?
Einen
flachen Bauch wünschen sich viele Menschen vor allem in der Badesaison, wenn
sie im Badeanzug oder in der Badeshorts am Strand eine gute Figur zeigen
möchten. Bauchfett ist aber nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern auch
sehr ungesund.
Ein hoher
Bauchumfang steht in engem Verhältnis zum inneren Bauchfett, dem sogenannten
viszeralen Fett. Dieses lagert sich um die Organe und produziert Hormone, die
sich unter anderem negativ auf den Blutdruck und den Blutzucker auswirken. Die
Folge: Das Risiko für Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und
Herzkreislaufkrankheiten steigt.
Wie viel
Bauchfett ist nun normal? Der Bauch- oder auch Taillenumfang liegt bei Frauen
laut Bundeszentrum für Ernährung (BZFE) idealerweise unter 80 Zentimetern. Bei
Männern liegt der Grenzwert bei einem Bauchumfang von 94 Zentimetern.
Morgens ist
der beste Moment des Tages, um seinen Bauchumfang zu messen – weil der Magen
dann leer ist und die Messung nicht verfälscht.
Warum ist
Bauchfett gefährlich?
Grundsätzlich
ist zwischen zwei Arten von Bauchfett zu unterscheiden: dem subkutanen Fett und
dem viszeralen Fett. Das sind die Unterschiede:
Subkutanes
Fett
Subkutanes
Fett (Unterhautfett) liegt direkt unter der Haut. Es schützt den Körper unter
anderem vor dem Auskühlen und dient als Energiespeicher.
Zu viel
subkutanes Fett ist nicht gesund, aber es ist nicht schädlicher als Fett an
anderen Stellen Ihres Körpers. Subkutanes Fett produziert sogar einige
hilfreiche Hormone, darunter:
Leptin: Es
hilft, den Appetit zu unterdrücken und gespeichertes Fett zu verbrennen.
Adiponectin:
Es reguliert Fette und Zucker.
Viszerales
Fett
Viszerales
Fett, auch intraabdominelles Fett genannt, befindet sich um Ihre Leber, Ihren
Darm und andere innere Organe unterhalb der Bauchdecke. Dieses viszerale Fett
wird durch einen steigenden Bauchumfang sichtbar.
Das
Problem: Viszerales
Fett ist stoffwechselaktiv und enthält mehr Zytokine (Proteine) als subkutanes
Fett. Diese Botenstoffe können leichte Entzündungen verursachen und das Risiko
für chronische Gesundheitsprobleme erhöhen. Viszerales Fett steht mit folgenden
Erkrankungen im Zusammenhang:
- Asthma
- Krebs
- Herzkreislauferkrankung wie Herzinfarkt und Schlaganfall
- Darmkrebs
- Demenz
- Typ-2-Diabetes
Welche
Ursache hat viszerales Fett?
Es gibt
verschiedene Ursachen, die viszerales Fett am Bauch begünstigen:
Männer
neigen verstärkt zu Bauchfett, da das Hormon Testosteron eine bauchbetonte
Fettverteilung fördert. Ihre Körperform ähnelt einem Apfel.
Bei Frauen
lagert sich aufgrund des Hormons Östrogen Fett mehr in den Hüften ab. Es ist
deshalb vom Birnenprinzip die Rede.
Nach den
Wechseljahren bekommen Frauen mehr Bauchfett, weil ihr Körper weniger Östrogen
produziert. Deshalb sind Frauen ab 50 Jahren häufig von Bauchfett betroffen.
Individuelle
Faktoren wie mangelnde Bewegung und falsche Ernährung wirken sich ebenfalls
negativ aus.
Ein erhöhter
Cortisolspiegel durch chronischen Stress begünstigt das Risiko für viszerales
Fett am Bauch.
Chronischer Stress und Bauchfett
Chronischer
Stress und Bauchfett sind eng miteinander verknüpft. Wenn du unter ständigem
Stress leidest, schüttet dein Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus – das
zentrale „Stresshormon“. Während Cortisol in akuten Stresssituationen
kurzfristig Energie mobilisiert, führt ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel
langfristig zu negativen Effekten. So wird überschüssige Energie, die du –
bewusst oder unbewusst – oft in Form von zucker- und fettreichen Lebensmitteln
aufnimmst, bevorzugt als Fett im Bauchbereich gespeichert, da genau diese Zone
besonders viele Cortisolrezeptoren hat.
Dabei
spielen mehrere Mechanismen mit:
Erhöhter
Blutzucker und Insulinausschüttung: Cortisol steigert kurzfristig den Blutzuckerspiegel, um dir
in einer Stresssituation sofort Energie zur Verfügung zu stellen. Hält sich
dieser Zustand jedoch zu lange, führt er zu einer vermehrten
Insulinausschüttung, die den Körper dazu anregt, überschüssige Kalorien als
Fett zu speichern – vor allem im Bauchbereich.
Appetitsteigerung
und Heißhunger:
Unter Stress neigst du vermehrt zu sogenannten „Comfort Foods“, also zu
Lebensmitteln, die oft reich an einfachen Kohlenhydraten und Zucker sind.
Dieser erhöhte Appetit auf kalorienreiche Speisen verstärkt die Fettansammlung
zusätzlich.
Um diesem
Kreislauf entgegenzuwirken, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der
Stressmanagement, Ernährung und Bewegung kombiniert.
Stressbewältigung:
Integriere
regelmäßige Entspannungsphasen in deinen Alltag, zum Beispiel durch Meditation,
Yoga oder bewusst eingeplante Ruhepausen.
Achte auf
ausreichenden, qualitativ hochwertigen Schlaf, da dieser entscheidend zur
Senkung des Cortisolspiegels beiträgt.
Plane deinen
Tag so, dass du Überlastungen erkennst und rechtzeitig entlasten kannst.
Cortisolsenkende
Lebensmittel
Bestimmte
Nahrungsmittel können durch ihre Nährstoffdichte und entzündungshemmenden
Eigenschaften helfen, den Cortisolspiegel indirekt zu senken:
Lachs
(besonders Wildlachs):
Reich an hochwertigen Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) unterstützt Lachs die
Entzündungshemmung und kann so zur Balance von Stresshormonen beitragen.
Avocado: Diese Frucht enthält gesunde,
einfach ungesättigte Fette sowie B-Vitamine (insbesondere B5), die die
Nebennierenfunktion unterstützen und dem Körper in Stressphasen helfen können.
Beeren: Heidelbeeren, Himbeeren,
Johannisbeeren und Erdbeeren sind reich an Antioxidantien, welche den
oxidativen Zellstress, der durch chronischen Stress entstehen kann, reduzieren.
Grünes
Blattgemüse: Gemüse
wie Spinat, Mangold und Grünkohl liefern viel Magnesium – ein Mineral, das als
„Anti-Stress-Mineral“ bekannt ist und zur Entspannung der Muskulatur beiträgt.
Nüsse und
Samen: Neben
gesunden Fetten bieten sie Mineralstoffe wie Zink und Magnesium, die wichtig
für die Stressbewältigung und Hormonregulation sind.
Auch einige
Supplemente können gezielt unterstützen – sie ersetzen aber keinen gesunden
Lebensstil, sondern ergänzen diesen:
Omega-3-Fettsäuren: Ergänzend zu einer omega-3-reichen
Ernährung (z. B.
aus Lachs) können Fischöl oder Algenöl-Kapseln helfen, Entzündungen zu reduzieren und den
Hormonhaushalt zu stabilisieren.
Magnesium: Magnesiumpräparate (z. B. als Magnesiumcitrat oder
-bisglycinat) unterstützen die
Muskulatur und fördern einen
entspannteren Zustand, was den Cortisolspiegel positiv beeinflussen kann.
Adaptogene
Kräuter:
- Ashwagandha: Eines der bekanntesten Adaptogene,
das in Studien gezeigt hat, den Cortisolspiegel zu senken und die
Widerstandsfähigkeit gegen chronischen Stress zu erhöhen.
- Rhodiola rosea: Unterstützt neben der Stressregulation auch die allgemeine mentale Leistungsfähigkeit und hilft, Stresssymptome zu mindern.
Phosphatidylserin: Dieses Molekül kann bei intensiven
Trainingsphasen oder chronischen Stresssituationen dazu beitragen, den
Cortisolspiegel zu regulieren.
Vitamin C
und B-Vitamine:
Beide wirken unterstützend auf die Nebennierenfunktion. Vitamin C hilft,
stressbedingte Cortisolausschüttungen abzufedern, während B5 (Pantothensäure)
und andere B-Vitamine zur normalen Funktion der Nebennieren beitragen
Ernährung
und Bauchfett
Zucker
vermeiden!
Um Bauchfett
zu reduzieren, ist es wichtig, dass Sie Zucker vermeiden – sowohl Traubenzucker
(Glucose) als auch Fruchtzucker (Fructose). Die Weltgesundheitsorganisiation
(WHO) empfiehlt, täglich maximal 25 Gramm Zucker zu sich zu nehmen. Dieser Wert
wird bei den meisten Menschen in den Industrienationen überschritten.
Das
Problem: Konsumieren
Sie zu viel Zucker über die Nahrung, lagert der Körper die überschüssige
Energie in Fett an – vor allem in der Bauch- und Leberregion. Das Risiko für
eine Leberverfettung steigt dadurch.
Vermeiden
Sie deshalb Lebensmittel wie
- Kuchen und süße Backwaren
- Süßigkeiten
- Ketchup
- Fertigsoßen
- fructosehaltiges Obst wie Weintrauben, Datteln oder Rosinen
Auch bei
zuckerhaltigen Getränken ist Vorsicht geboten. Dazu gehören Fruchtsäfte,
Limonaden und Sportgetränke, aber auch Alkohol wie Bier und Wein. Alkohol regt
außerdem zusätzlich den Appetit an.
Sind Sie sich unsicher, ob in einem Lebensmittel Zucker steckt, lesen Sie am besten das Etikett. Kochen Sie so oft es geht selbst und mit frischen Zutaten. Häufig steckt in verarbeiteten Lebensmitteln Zucker – selbst wenn Sie es auf den ersten Blick gar nicht vermuten. `
Proteinreiche
Ernährung
Während Sie
von zuckerhaltigen Lebensmitteln eher die Finger lassen sollten, können Sie bei
eiweißhaltigen Lebensmitteln zugreifen. Der Grund: Proteine kurbeln den
Stoffwechsel an, verbrennen bereits bei ihrer Verdauung Kalorien und machen
lange satt.
Protein kann
Ihnen so nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch dabei, eine
Gewichtszunahme zu vermeiden.
Studien
zeigen, dass Menschen, die über einen Zeitraum viel Protein aßen, weniger
Bauchfett hatten. Außerdem weisen Ergebnisse darauf hin, dass Frauen, die sich
über fünf Jahre hinweg eiweißhaltig ernährten, mit bedeutend geringerer
Wahrscheinlichkeit an Bauchfett zunahmen.
Greifen Sie
deshalb, um Bauchfett wegzubekommen, zu folgenden Lebensmitteln:
- Eier
- Fisch
- Unverarbeitetes Fleisch
- Milchprodukte
- Hülsenfrüchte
- Nüsse
Kohlenhydrate
vermeiden
Kohlenhydratreiche
Lebensmittel stehen ebenfalls mit Bauchfett in Verbindung. Studienergebnisse
deuten darauf hin, dass eine Low-Carb-Ernährung ein effizienter Weg sein kann,
Bauchfett zu verlieren.
Studien, die kohlenhydratarme und fettarme Diäten vergleichen, zeigen, dass eine kohlenhydratarme Ernährung speziell das Fett im Bauchraum sowie um die Organe wie die Leber reduziert.
Vermeiden
Sie, um am Bauch schnell abzunehmen, vor allem Kohlenhydrate mit kurzen
Zuckerverbindungen wie Mono- und Disaccaride. Dazu gehören Lebensmittel mit
- Haushaltszucker
- Glucose
- Milchzucker (Lactose)
- Fructose
Wenn Sie
schnell Gewicht verlieren möchten, können Sie Ihre Kohlenhydrataufnahme auch
auf 40 Gramm pro Tag reduzieren. Dies versetzt Ihren Körper in Ketose, einen
Zustand, in dem er Fette als Hauptbrennstoff verwendet. Das wirkt sich auch auf
das Bauchfett günstig aus. Die Keto-Diät oder die Atkins-Diät bauen auf diesem
Mechanismus auf.
Jedoch
bringen solch radikale Low-Carb-Diäten auch gesundheitliche Risiken mit sich –
unter anderem belastet eine fett- und proteinreiche Ernährung die Nieren.
Wenn Sie
gesund und langfristig am Bauch abnehmen möchten, greifen Sie zu langkettigen
Kohlenhydraten. Sie stecken in
- Vollkornprodukten
- Hülsenfrüchten
- Nüssen
- Gemüsesorten wie Kartoffeln und Karotten
Ballaststoffreiche
Ernährung
Eine
ballaststoffreiche Ernährung ist ein weiterer Tipp für Männer und Frauen, um
Bauchfett abzubauen. Besonders die sogenannten löslichen Ballaststoffe sind
wichtig. Sie sind beispielsweise in Obst und Gemüse enthalten.
Diese Ballaststoffe dienen als Quellstoff, indem sie Wasser binden. Im Dickdarm werden lösliche Ballaststoffe von dort lebenden Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren und Gasen abgebaut - beides macht den Stuhl weicher, das Stuhlvolumen nimmt zu. Außerdem machen sie lange satt und vermindern den Appetit.
Eine
5-Jahres-Studie weist darauf hin, dass der Verzehr von zehn Gramm löslicher
Ballaststoffe pro Tag die Fettmenge in der Bauchhöhle um 3,7 Prozent reduzieren
kann.
Zu den
Lebensmitteln, die das Bauchfett schmelzen lassen, gehören
- Zuckerarmes Obst
- Gemüse
- Hülsenfrüchte
- Haferflocken
- Weizenkleie
- Leinsamen
- Chiasamen
- Sojabohnen
Bauchfett
und Training
Regelmäßiges Krafttraining ist die
erste Wahl bei der
Reduktion von Viszeralfett:
- Auf Progression achten!
- Mindestens 2 x Woche max. 60 Min.
- Disziplin und Kontinuität schlagen Motivation
- Deckeneffekte beachten
- Frauen mit Zyklus sollten zyklusbasiert trainieren!
- Variationen einbauen wie Pyramidentraining oder 6-12-25 Workout
- Grundübungen und große Muskelgruppen!!
- Nach entsprechender Vorbereitung Priorität auf Langhantel / Kurzhantel Grundübungen
- Immer im Wechsel Kraftausdauer und Hypertrophie.
Regelmäßiges Ausdauertraining ist die zweite Wahl bei der
Reduktion von Viszeralfett:
Bei Stoffwechselstörungen(Insulinresistenz /hohe Cortisolspiegel)
- 5/12/30 Methode (30 min Laufband bei 4-5 km/h und 12% Steigung) HF: 60 -85% der HF Max.
- 2-3 Mal die Woche
- Frauen zyklusgesteuert
Ohne Stoffwechselstörungen:
- Extensive / intensive Intervalle
- Bergauf Sprints ( 30 -50m 6 -12% Steigung) oder Treppenläufe
- Zug und/oder Schiebesprints
- Frauen zyklusgesteuert
- Deckeneffekte beachten
- 1–2mal pro Woche
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