Männer müssen mehr Blumenkohl und Brokkoli essen!
Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler sind
sehr empfehlenswert. Je mehr Sie als Mann von dieser Gemüsegruppe essen, umso
weiter sinkt Ihr Risiko für Prostatakrebs. Dies zeigte eine umfassende Studie.
Schon 2017 wurde in einer Studie berichtet,
der zufolge Blumenkohl mit Kurkuma ein ideales Gericht für Männer zur Therapie
und Prävention von Prostatakrebs darstellt. Seinerzeit wurde dieser Tipp
belächelt – und der Zusammenhang zwischen Kreuzblütlergemüsearten (Blumenkohl
gehört dazu) und Prostatakrebs blieb lange ungeklärt.
Indische Männer essen
oft Gemüse mit Kurkuma – und leiden selten an Prostatakrebs
Prostatakrebs ist in Deutschland nach
Bronchial- und Darmkrebs die dritthäufigste Krebsart beim Mann. In den USA mit
einer halben Million jährlicher Neuerkrankungen ist der Prostatakrebs bei
Männern die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache.
Trotz enormer Anstrengungen ist es in den
letzten Jahren nicht gelungen, die Zahlen der Prostatafälle zu reduzieren. Das
liegt daran, dass fortgeschrittener Prostatakrebs selten auf
chemotherapeutische Maßnahmen reagiert, nicht einmal auf hohe Dosen und auch
nicht auf Bestrahlung.
Während nun aber in den USA und auch in
Europa die Prostatakrebsbetroffenen immer zahlreicher werden, erkranken in
Indien sehr wenige Männer an Prostatakrebs. Man glaubt, dies liege daran,
dass man in Indien sehr viel Gemüse und Gewürze (wie z. B. Kurkuma) isst,
die reich an bestimmten sekundären Pflanzenstoffen sind. Diese Stoffe sind
längst für ihre vor Krebs schützenden und präventiv wirksamen Eigenschaften
bekannt.
Eine Analyse von insgesamt 16 Studien, die
bis spätestens September 2022 erschienen waren, bestätigte jedoch nun die damalige
Studie . In sieben Fall-Kontroll-Studien ergab sich anhand von weit über 1 Million
Teilnehmern das folgende Ergebnis:
Je höher der Verzehr von Gemüse aus der
Familie der Kreuzblütengewächse, desto geringer das Prostatakrebs-Risiko
Die Gruppe, die am meisten
Kreuzblütlergemüse verzehrte, hatte im Vergleich zur Gruppe, die am wenigsten
dieser Gemüse aß, ein um 13 Prozent geringeres Risiko, einen Prostatakrebs zu
entwickeln. Pro 15 g Kreuzblütlergemüse sank das Risiko um knapp 5 Prozent.
Essen Sie täglich 125
g Kreuzblütlergemüse!
Als Geringverzehrer galten Teilnehmer, die
weniger als 10 – 25 g Kreuzblütlergemüse pro Tag zu sich nahmen. Vielverzehrer
waren Teilnehmer, die täglich mehr als 125 g aßen.
125 g ist dabei noch relativ wenig. Denn der
essbare Teil eines durchschnittlichen Blumenkohls wiegt ca. 500 g, was
bedeutet, dass Sie gerade einmal einen Viertel Blumenkohl essen müssten, um zu
den Vielverzehrern zu gehören.
Da es noch viele andere Kreuzblütengewächse
gibt (siehe nächster Abschnitt), können Sie überdies täglich abwechseln.
Wichtig dabei wäre, dass Sie einen Teil davon als Rohkost essen.
In manchen der untersuchten Studien schaute
man auch nur, wie oft pro Woche das Gemüse gegessen wurde. Hierbei galten als
Geringverzehrer jene Männer, die weniger als 1-mal Gemüse aus der Familie der
Kreuzblütlengewächse pro Woche verspeisten, gut galt hingegen eine Häufigkeit
von mehr als 2,5-mal pro Woche.
Es gab keinen statistisch signifikanten
Unterschied zwischen den Teilnehmern aus Europa und Asien.
Welche Gemüse gehören
zu den Kreuzblütengewächsen?
Zu den Gemüsearten aus der Familie der
Kreuzblütengewächse gehören:
- Blumenkohl
- Rotkohl
- Weißkohl
- Rosenkohl
- Grünkohl
- Brokkoli
- Kresse
- Rettich
- Radieschen
- Kohlrabi
- Rucola
- Senf
- sowie die jeweiligen Sprossen daraus
Kohl schützt auch vor
anderen Krebsarten
Zahlreiche epidemiologische Studien zeigten
in der Vergangenheit auch einen Schutzeffekt durch diese Gemüse bei anderen
Krebsarten, etwa bei Gebärmutterkrebs, Lungenkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs.
Kreuzblütlergemüse
schützt unabhängig vom übrigen Lebensstil
Generell sinkt das Risiko für Prostatakrebs
mit einem gesunden Lebensstil. Dazu gehört eine fettarme Ernährung, wenig oder
kein Alkohol, ein gesundes Gewicht und kein Tabak.
Nun könnte man sagen, dass Männer, die
fettarm essen, Alkohol meiden sowie normalgewichtig und Nichtraucher sind,
sowieso schon ein geringes Prostatakrebsrisiko haben und der Verzehr von
Kreuzblütlergemüse – das im Rahmen eines gesunden Lebensstils sicher
automatisch häufiger gegessen wird – daher gar nicht entscheidend ist.
In vorliegender Analyse wurden jedoch genau
diese anderen Faktoren berücksichtigt – und es zeigte sich, dass Kohl und die
anderen oben genannten Gemüse auch unabhängig vom übrigen Lebensstil das Risiko
für Prostatakrebs zu senken scheint.
Wie genau wirken
Kreuzblütengewächse gegen Krebs?
Kreuzblütengewächse sind seit der Antike für
ihren medizinischen Wert bekannt. Noch ist der genaue Wirkmechanismus, über den
das Gemüse Krebs hemmen kann, nicht vollständig geklärt.
Die Hauptwirkstoffe sind jedoch die
Glucosinolate. Aus diesen sekundären Pflanzenstoffen entstehen durch das
ebenfalls in den Pflanzen enthaltene Enzym Myrosinase zwei bioaktive Substanzen
(beim Zerkleinern, z. B. Zerschneiden, Pürieren oder Kauen): Sulforaphan und
Indol-3-Carbinol.
Sulforaphan kann über verschiedene Wege den
Zyklus der Krebszelle zum Stillstand bringen, den programmierten Tod der
Krebszelle einleiten (Apoptose) und das sog. Nrf2 aktivieren.
Nrf2 ist ein körpereigener Stoff, der die
Bildung körpereigener Antioxidantien fördert. Für einen hohen Nrf2-Spiegel sind
nicht nur Kreuzblütlergemüse wichtig, sondern auch eine gute
Omega-3-Versorgung. Selbst Bewegung und Intervallfasten können den Nrf2-Spiegel
positiv beeinflussen.
Indol-3-Carbinol kann die beiden Proteine
p21 und p27 so regulieren (sog. Zellzyklusinhibitoren), dass diese das
Krebswachstum hemmen.
Ein Kreuzblütler-Tag
gegen Prostatakrebs
Ein Ernährungsplan für die Prostatakrebsprävention
für einen Tag könnte beispielsweise so
aussehen:
Frühstück: Vollkorn-Dinkel-Toast mit
Rote-Bete-Meerrettich-Aufstrich
Zwischenmahlzeit: Rote-Bete-Smoothie
30 Minuten vor dem
Mittagessen: 1 Glas Granatapfel-
oder Aroniasaft
Mittag: Curryreis mit Blumenkohl, Erbsen und Mango oder
eine Gemüse-Pilz-Pfanne mit Tofu
(Wer gerne Salat stattdessen oder diesen als
Vorspeise essen mag: Weißkohlsalat mit Walnüssen oder Bunter Salat mit
Granatapfel und Walnüssen)
Zwischenmahlzeit: 1 Stück Schoko-Walnuss-Kuchen mit Birnen oder ein
Karotten-Walnuss-Kuchen
Abend: Tofu-Rosenkohl Curry
Abendsnack: 50 Gramm Kürbiskerne
Natürlich können Sie auch jederzeit
reichlich Tomaten und Tomatenprodukte (z. B. eine mediterrane Tomatensuppe)
sowie Wassermelonen in Ihren Ernährungsplan einbauen, denn das darin enthaltene
Lycopin ist für die Prostata bekanntlich eine wahre Wohltat
Wie schon oben erklärt, sollten Sie einen
Teil der Gemüse immer auch roh essen, damit die Myrosinase aktiv bleiben kann
und sich auch möglichst viele krebshemmenden Wirkstoffe bilden. Das geht sehr
gut mit Meerrettich, Rucola, Kresse, Weißkohlsalat etc.
Nahrungsergänzung für
die Prostata: Kurkuma und
Sulforaphan
Natürlich kann man die tägliche Kurkuma- und
Isothiocyanatdosis auch über Nahrungsergänzungsmittel erhöhen. Curcumin – den
Wirkstoff aus Kurkuma – und das Sulforaphan gibt es in Kapselform.
Beide Stoffe lassen sich auf diese Weise
sehr einfach dosieren und leicht einnehmen, was beispielsweise dann von Vorteil
ist, wenn man die entsprechenden Lebensmittel nicht so gerne mag oder nicht
jeden Tag zum Kochen kommt.
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