Jeder vierte Erwachsene betroffen - Nicht alkoholische Fettleber der schleichende Killer
NAFLD kann
zu ernsthaften Leberproblemen führen, einschließlich nichtalkoholischer
Steatohepatitis (NASH), Leberzirrhose und Leberkrebs.
Physiologie
der Nichtalkoholischen Fettleber
Die Leber
ist ein zentrales Organ im Stoffwechsel, das eine Vielzahl von Funktionen
erfüllt, darunter die Produktion von Galle, die Speicherung von Glykogen, die
Entgiftung des Blutes und die Synthese von Proteinen. Bei der NAFLD kommt es
zur Ansammlung von Fett in den Leberzellen (Hepatozyten), was zu einer
Fettleber (Steatose) führt. Wenn die Fettansammlung eine kritische Grenze
überschreitet, kann dies zu Entzündungen und Schäden an den Leberzellen führen,
die sich zu einer nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH) entwickeln können.
Ursachen
der Nichtalkoholischen Fettleber
Mehrere
Faktoren tragen zur Entwicklung von NAFLD bei:
- Ø Adipositas und Übergewicht: Übermäßiges Körperfett ist der
Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von NAFLD. Insbesondere viszerales Fett
(Bauchfett) ist stark mit der Erkrankung verbunden.
- Ø Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes: Insulinresistenz führt zu einer
erhöhten Fettspeicherung in der Leber und kann die Entstehung von NAFLD
fördern.
- Ø Metabolisches Syndrom: Das metabolische Syndrom umfasst
eine Gruppe von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und
Insulinresistenz, die das Risiko für NAFLD erhöhen.
- Ø Ernährungsgewohnheiten: Eine kalorienreiche Ernährung, reich
an gesättigten Fetten, Zucker und raffinierten Kohlenhydraten, kann zur
Fettansammlung in der Leber beitragen.
- Ø Bewegungsmangel und Muskelschwund
Symptome
der Nichtalkoholischen Fettleber
NAFLD ist
oft asymptomatisch und wird häufig zufällig bei routinemäßigen Bluttests oder
bildgebenden Untersuchungen entdeckt. Wenn Symptome auftreten, können diese
unspezifisch sein und umfassen:
1. Druckgefühl
im Oberbauch
Im
Anfangsstadium macht sich eine Fettleber so gut wie gar nicht bemerkbar. Wenn
das Organ aber anschwillt, können Patienten das zwar nicht direkt, aber auf
Umwegen über die Leberkapsel spüren. Die bindegewebsartige Außenhülle der
Leber, die das weiche Organ zusammenhält, hat sensible Nervenenden, die
Schmerzen im rechten Oberbauch auslösen, wenn die Leber sich vergrößert. Im
fortgeschrittenen Stadium werden die Druck- oder Völlegefühle stärker. Auch
Blähungen oder Durchfall können Hinweise sein.
2.
Appetitlosigkeit und Gewichtsveränderungen
Schlechte
Ernährung mit zu viel Süßigkeiten, Fertigprodukten, Fast Food und ungesunden
Kohlenhydraten in Kombination mit zu wenig Bewegung und Muskelschwund gelten
als Hauptursache für eine Fettleber. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass
nicht nur Übergewicht, sondern auch eiweißarme Diäten, strenges Fasten oder ein
sehr rascher Gewichtsverlust eine Fettleber hervorrufen können (man spricht
dann von einer Mangelfettleber). Übelkeit und Appetitlosigkeit gehören deshalb
ebenfalls zu möglichen Symptomen, an denen sich gefährliche Entwicklungen
erkennen lassen.
3.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Schlafstörungen, Müdigkeit, mangelnder Antrieb oder Konzentrationsschwierigkeiten sind nicht unmittelbar Anzeichen einer Lebererkrankung. Ebenso ist ein Leistungsabfall oft ein subjektives Empfinden und kein klares Indiz. Derartige Symptome können auch bei einer Vielzahl anderer Krankheiten oder bei Überlastung auftreten. Trotzdem wird Müdigkeit als „Schmerz der Leber“ bezeichnet. Personen, die häufig müde sind, möglicherweise ein erhöhtes Risiko für eine Fettleber haben und Verdacht schöpfen, sollten einen Arzt konsultieren. Eine Ultraschalluntersuchung und die Messung der Leberwerte können Gewissheit verschaffen.
4.
Lebersternchen
Lebersternchen
– dieser Begriff hört sich fast niedlich und harmlos an, ist aber bereits ein
deutliches Zeichen für eine geschädigte Leber. Dabei handelt es sich um
sternförmige Gefäßerweiterungen, die vor allem an Kopf, Hals, Brust oder Armen auftreten.
Im Gesicht zeigen sich die spinnenartigen Äderchen häufig zuerst an
Druckstellen unter der Brille.
Wahrscheinlich
entstehen diese Zeichen durch gefäßaktive Substanzen, die auftreten, wenn die
Leber erkrankt. In Einzelfällen treten sie aber auch bei Gesunden oder bei
Frauen im ersten Drittel der Schwangerschaft auf. Wenn die Leber sich wieder
erholt, verschwinden die Sternchen.
5.
Verfärbung von Augen, Stuhl und Urin
Als gelbe Augen bezeichnet man ein deutliches und beunruhigendes Symptom. Sie treten auf, wenn sich die Bindehaut verfärbt und können auf eine akute, durch Viren verursachte Hepatitis oder eine bereits weit fortgeschrittene Leberzirrhose hinweisen. Verantwortlich dafür ist Bilirubin, ein Farbstoff, der beim Abbau alter roter Blutkörperchen entsteht. Sollte der Stuhl farblos oder lehmfarben sein und der Urin eine dunkle Färbung aufweisen, ist es dringend ratsam, eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren.
6.
Warnungen aus dem Bauch
Was sagt das
sprichwörtliche Bauchgefühl? Wenn die Gesundheit der Leber in Gefahr ist,
können Magen und Darm zeitig Hinweise geben. So sind zum Beispiel Druck- und
Völlegefühle, Blähungen und Magenschmerzen typische Symptome. Im Bauchraum
machen sich Wassereinlagerungen dadurch bemerkbar, dass sich der Bauch
vorwölbt. Weiteres Warnzeichen sind Venen, die sich um den Nabel abzeichnen
(Caput medusae), und häufige Blutergüsse.
Diagnostik
der Nichtalkoholischen Fettleber
Die
Diagnostik der NAFLD umfasst mehrere Schritte, um die Krankheit zu bestätigen
und andere mögliche Ursachen auszuschließen:
Anamnese
und körperliche Untersuchung: Der Arzt wird nach Symptomen, Lebensgewohnheiten und
familiärer Vorgeschichte fragen und eine körperliche Untersuchung durchführen.
Bluttests: Bluttests zur Bestimmung der
Leberenzyme (ALT und AST), Lipidprofile und Blutzuckerspiegel können Hinweise
auf eine Leberfunktionsstörung und metabolische Auffälligkeiten geben.
Bildgebende
Verfahren:
Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)
können verwendet werden, um Fettansammlungen in der Leber zu visualisieren.
Leberbiopsie: In einigen Fällen kann eine
Leberbiopsie erforderlich sein, um den Grad der Fettleber, die Entzündung und
den Fibrosegrad zu beurteilen.
Behandlung
der Nichtalkoholischen Fettleber
Die
Behandlung von NAFLD zielt darauf ab, die zugrunde liegenden Risikofaktoren zu
behandeln und die Progression der Erkrankung zu verhindern. Ein
multidisziplinärer Ansatz, der Änderungen des Lebensstils, Ernährung und
Bewegung umfasst, ist am effektivsten.
1.
Lebensstiländerungen
Gewichtsreduktion: Ein moderater Gewichtsverlust von
5-10% des Körpergewichts kann die Fettansammlung in der Leber verringern und
die Entzündung reduzieren.
Ernährungsumstellung:
Eine gesunde,
ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen, ungesättigten Fetten und
arm an Zucker und gesättigten Fetten ist, wird empfohlen.
Regelmäßige
Bewegung:
Körperliche Aktivität verbessert die Insulinsensitivität und hilft bei der
Gewichtskontrolle.
Medikamentöse
Therapie:
Insulinsensitizer: Medikamente wie Metformin können die
Insulinsensitivität verbessern und das Risiko für NAFLD verringern.
Lipidsenker: Statine und Fibrate können zur
Kontrolle erhöhter Blutfettwerte eingesetzt werden.
Antioxidantien:
Vitamin E und andere
Antioxidantien können helfen, oxidative Schäden in der Leber zu reduzieren.
Ernährung:
Mittelmeerkost: Eine mediterrane Ernährung, die
reich an zuckerarmen Obst, Gemüse,
Vollkornprodukten, Fisch, Olivenöl und Nüssen ist, hat sich als vorteilhaft für
die Lebergesundheit erwiesen.
Vermeidung
von Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln: Zucker, insbesondere Fruktose, und verarbeitete
Lebensmittel sollten vermieden werden.
Ausreichende
Hydratation: Eine
ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Leberfunktion und den
Stoffwechsel.
Bitterstoffe können eine wichtige Rolle bei der
Behandlung und Prävention der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD)
spielen. Hier sind einige der Hauptvorteile von Bitterstoffen:
Anregung
der Gallenbildung:
Bitterstoffe können die Produktion und Ausscheidung von Galle durch die Leber
anregen, was zur Entgiftung und Verbesserung der Leberfunktion beiträgt.
Antioxidative
Eigenschaften:
Bitterstoffe haben antioxidative Eigenschaften, die helfen können, Schäden
durch freie Radikale in der Leber zu reduzieren.
Senkung
von Blutfett- und Cholesterinwerten: Einige Bitterstoffe können helfen, die Blutfett- und
Cholesterinwerte zu senken, was zur Verbesserung der allgemeinen
Lebergesundheit beiträgt.
Entzündungshemmende
Wirkung:
Bitterstoffe können Entzündungen in der Leber reduzieren, was besonders bei der
Behandlung von nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH) hilfreich sein kann.
Beispiele
für bitterstoffhaltige Lebensmittel sind Bittermelone, Rüben, Chicorée ,Bitterkraut,
Ingwer, Auberginen , Sellerie, Grapefruit und
Brokkoli. Diese Lebensmittel können in die Ernährung integriert werden,
um die Lebergesundheit zu unterstützen.
Training:
Aerobes
Training:
Regelmäßiges aerobes Training als extensive Dauermethode (GLA 1) wie z.B. Walking,
Laufen, Schwimmen oder Radfahren, kann die Fettverbrennung fördern und die
Insulinsensitivität verbessern.
Krafttraining:
Krafttraining hilft,
Muskelmasse zu erhalten und den Stoffwechsel zu steigern.
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