Was ist eine Östrogendominanz?
Viele Frauen
leiden unter Östrogendominanz und Progesteronmangel ohne es zu wissen.
Zyklusstörungen, PMS, ein unerfüllter Kinderwunsch, Myome, Endometriose und
nicht zuletzt Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis können dadurch
entstehen.
Östrogendominanz
– was ist das?
Eine Östrogendominanz, auch als Gelbkörperschwäche oder Corpus-Luteum-Insuffizienz bekannt, tritt auf, wenn der Östrogenspiegel bei Frauen so hoch ist, dass er das Progesteron überwiegt. Dieses Ungleichgewicht kann zu Gewichtszunahme, prämenstruellen Symptomen, unerfülltem Kinderwunsch und weiteren Beschwerden führen. Der Begriff „Östrogendominanz“ hat in der jüngsten Vergangenheit zunehmend an Relevanz gewonnen.
Wirkung
der Östrogene
Die Hauptöstrogene im menschlichen Körper sind Östron, Östriol und insbesondere Östradiol, welches auch als weibliches Fruchtbarkeitshormon bekannt ist. Sie sind vor allem in der ersten Zyklushälfte von Frauen von Bedeutung, da sie den Eisprung und die Vorbereitung der Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung der Eizelle unterstützen.
Zusätzlich beeinflussen sie direkt verschiedene Organe und Gewebe. Beispielsweise schützen sie Frauen in den fruchtbaren Jahren vor Herzinfarkten, fördern eine glatte Haut durch die Anregung der Kollagenproduktion und stärken die Knochen, indem sie die Zellen aktivieren, die Knochensubstanz aufbauen.
Östrogene haben auch eine positive Wirkung auf die Produktion von Serotonin und anderen Neurotransmittern im Gehirn, was stimmungsaufhellend und antidepressiv wirkt. Allerdings führen sie bei einigen Frauen zu vermehrten Wassereinlagerungen im Gewebe, was sich beispielsweise durch zyklisch auftretende Spannungsgefühle in der Brust manifestieren kann.
Progesteronmangel
Über lange Zeit lag der Fokus in der Therapie auf dem Östrogenmangel und seinen Auswirkungen, während die Bedeutung von Progesteron stark unterschätzt wurde. Tatsächlich ist jedoch ein angemessen hoher Progesteronspiegel entscheidend, damit es als Gegenspieler zu Östrogen fungieren und einen Überschuss an Östrogen ausgleichen kann
Wenn im Verhältnis zu Progesteron mehr Östrogen vorhanden ist, überwiegt Östrogen im hormonellen Gleichgewicht – dies führt zu einer Östrogendominanz. Die andere Seite der Östrogendominanz ist somit immer ein (relativer) Mangel an Progesteron.
Aufgaben
von Progesteron
Progesteron, oft als "körpereigenes Gestagen" bezeichnet, ist das vorherrschende Hormon in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus. Es ist hauptverantwortlich für die erhöhte Basaltemperatur in dieser Phase. Progesteron entsteht in den Eierstöcken, genauer im Gelbkörper, der sich aus dem Follikel nach dem Eisprung bildet. Ohne Befruchtung zerfällt der Gelbkörper innerhalb von etwa 14 Tagen, was zu einem Absinken der Progesteronproduktion führt.
Eine der Hauptfunktionen von Progesteron ist es, die in der ersten Zyklushälfte aufgebaute Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten. Neben Östrogen spielt Progesteron auch eine wesentliche Rolle für die Knochenstabilität und fördert die Kollagenproduktion, was der Hautalterung entgegenwirkt
Darüber hinaus wirkt Progesteron antidepressiv, beeinflusst das Immunsystem positiv, normalisiert Androgene, steigert die Libido und unterstützt die Funktion von Schilddrüsenhormonen. Es fördert auch die Wasserausscheidung und hat eine entwässernde Wirkung.
Was
bewirkt eine Östrogendominanz und ein Progesteronmangel?
Östrogen und Progesteron spielen im Hormonhaushalt einer Frau eine zentrale Rolle: Sie sind fein aufeinander abgestimmt und steuern die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Schon geringfügige Abweichungen können sich negativ auf den weiblichen Zyklus und die Fruchtbarkeit auswirken.
Eine stabile Balance der Sexualhormone ist auch für andere Körperfunktionen entscheidend. Zum Beispiel kann eine leichte Dysbalance von Östrogen und Progesteron die Funktion der Schilddrüsenhormone beeinträchtigen, und eine gestörte Schilddrüsenfunktion kann Zyklusstörungen und unerfüllten Kinderwunsch verursachen.
Negative Effekte können sich auch auf Haut, Knochen, das Herz-Kreislauf-System und die psychische Verfassung auswirken. Ein ausgewogenes Verhältnis von Östrogen und Progesteron ist daher für die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Frau essentiell.
Ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron bedeutet nicht zwangsläufig eine Veränderung der Östrogenmenge, sondern das relative Verhältnis beider Hormone zueinander ist ausschlaggebend. Eine Östrogendominanz kann auch bei objektiv niedrigem Östrogenspiegel vorliegen, oder die Werte beider Hormone sind normal, aber im Vergleich zu Östrogen besteht ein relativer Progesteronmangel.
Zyklusunregelmäßigkeiten, Symptome des prämenstruellen Syndroms, unerfüllter Kinderwunsch, verstärkte Wechseljahresbeschwerden, Libidoverlust, Migräne, Wassereinlagerungen, Schlafstörungen und psychische Probleme wie Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen können Anzeichen einer Östrogendominanz sein.
Schilddrüse
& Östrogendominanz
Ein Übermaß an Östrogen kann auch für die Schilddrüse nachteilige Auswirkungen haben. Dominante Östrogene verhindern beispielsweise, dass Körperzellen die Schilddrüsenhormone T3 und T4 adäquat nutzen können. Dies kann zu Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion führen, selbst wenn die Schilddrüse ausreichend Hormone produziert.
In solchen Fällen spricht man von einer funktionellen oder indirekten Schilddrüsenunterfunktion: Die Werte für T3 und T4 sind normal, aber der Wert des schilddrüsenstimulierenden Hormons TSH ist erhöht, da die Hypophyse versucht, die vermeintlich zu niedrige Produktion von Schilddrüsenhormonen zu steigern.
Es ist daher wichtig, den Fokus der Behandlung nicht nur auf die Schilddrüsenunterfunktion zu legen, sondern insbesondere auf die Östrogendominanz: Durch gezielte Zufuhr von naturidentischem Progesteron, um den relativen Progesteronmangel auszugleichen, verbessern sich oft auch die Symptome der funktionellen Schilddrüsenunterfunktion, und der TSH-Wert normalisiert sich wieder.
Hashimoto-Thyreoiditis
und Östrogendominanz
Es besteht ein Zusammenhang zwischen autoimmuner Schilddrüsenentzündung und Östrogendominanz. Studien zeigen, dass viele Patientinnen mit Hashimoto-Thyreoiditis auch an Progesteronmangel oder Östrogendominanz leiden. Auffällig ist zudem, dass überproportional viele Frauen zwischen 40 und 50 Jahren erkranken, oft zeitgleich mit den Wechseljahren, wenn in der Regel eine Östrogendominanz vorliegt.
Während der Schwangerschaft verbessert sich eine Hashimoto-Thyreoiditis oft, da die Progesteronkonzentration steigt. Nach der Schwangerschaft führt das Absinken des Progesteronspiegels jedoch häufig zu akuten Entzündungsschüben. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass Östrogendominanz wahrscheinlich die Entwicklung einer Hashimoto-Thyreoiditis fördert.
Ein relativer Progesteronmangel könnte somit ein Auslöser für Hashimoto-Thyreoiditis sein, da Progesteron entzündungshemmend wirkt und das Immunsystem reguliert. Ohne Progesteron fehlt dieser regulierende Einfluss, was möglicherweise zu einer Dysregulation des Immunsystems und damit zur Entwicklung einer Hashimoto-Thyreoiditis beiträgt.
Wie hängt
Östrogendominanz mit DHEA-Überschuss zusammen?
Wenn
Östradiol im Körper in hoher Konzentration vorhanden ist, kann dies zu einem
Anstieg der DHEA-Produktion führen
Folgen sind
Symptome wie: innere Unruhe und Gereiztheit, erhöhtes Aggressionspotential,
verstärkter Haarwuchs und Akne. Selten: Herzrhythmusstörungen und Vergrößerung
der Brüste.
Kurz: ein
(zu) hoher DHEA-Spiegel ist oft Folge einer Östrogendominanz.
Progesteronmangel
und Schwangerschaft
Östrogen und Progesteron werden hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet, ihre Produktion wird jedoch von übergeordneten Zentren gesteuert, insbesondere von Hormonen der Hypophyse und des Hypothalamus.
Diese Sexualhormone sorgen dafür, dass der weibliche Zyklus während der fruchtbaren Jahre einem regelmäßigen monatlichen Rhythmus folgt. Dieser dient einerseits dem Reifen einer oder mehrerer befruchtungsfähiger Eizellen in den Eierstöcken und andererseits der Vorbereitung der Gebärmutter auf die Aufnahme einer Eizelle.
Die Konzentrationen von Östrogen und Progesteron steigen und fallen wellenförmig im Verlauf eines Zyklus und regulieren sich dabei gegenseitig. Kommt es zu keiner Schwangerschaft, bildet sich die Gebärmutterschleimhaut zurück und wird mit Beginn des nächsten Zyklus während der Menstruation abgestoßen.
Dieser Zyklus beginnt mit der Pubertät und endet mit den Wechseljahren. Bei einer Unterbrechung des Zyklus durch eine Schwangerschaft unterstützen die hormonellen Mechanismen die Erhaltung und den Schutz der Schwangerschaft.
Progesteronmangel
und Gelbkörperschwäche
Ein Mangel an Progesteron, der zu einer Gelbkörperschwäche führt, kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Ein charakteristisches Zeichen für eine Gelbkörperschwäche sind Störungen des Menstruationszyklus. Diese entstehen, weil der Körper nach dem Eisprung in der zweiten Zyklushälfte zu wenig Gelbkörper bild
Infolgedessen sind zu wenige Gelbkörperhormone vorhanden, die normalerweise die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung einer befruchteten Eizelle optimal vorbereiten.
Wenn dies nicht geschieht, verkürzt sich der Zyklus, und die Menstruation beginnt vorzeitig. Häufig treten auch Schmierblutungen in der zweiten Zyklushälfte auf.
Gelbkörperschwäche
und Fehlgeburten
Ein Mangel an Gelbkörperhormonen wird häufig als Ursache für Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten angesehen. Wenn sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter einnisten kann, resultiert dies oft in einer sehr frühen Fehlgeburt, die in der Regel unbemerkt bleibt.
Sollte es später zu einer Schwangerschaft kommen, kann eine Gelbkörperschwäche dazu führen, dass diese vorzeitig endet.
Wenn die Gebärmutterschleimhaut nicht adäquat nach den Anforderungen des Embryos entwickelt ist und das Ungeborene nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, kann dies insbesondere in den ersten Schwangerschaftswochen eine Fehlgeburt verursachen.
Symptome
Die Symptome
einer Östrogendominanz können vielfältig und belastend sein.
- Prämenstruelles Syndrom: Reizbarkeit, Brustspannen
- Wassereinlagerungen
- Gewichtszunahme
- Stimmungsschwankungen
- Depressive Verstimmung
- Starke Menstruationsblutung
- Lange Menstruationsblutung
- Schmerzhafte Periode
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Kopfschmerzen
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Schwindelanfälle
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafstörungen
- Libidoverlust und andere Sexuelle Probleme
- Trockene Schleimhäute
- Zysten, Myome
Progesteronmangel
Symptome: Kribbeln
Ein weniger bekanntes Symptom, das mit Östrogendominanz und Progesteronmangel bei Frauen in den Wechseljahren zusammenhängen kann, ist Kribbeln in Armen und Beinen.
Einige Frauen erleben auch ein Brennen unter der Haut oder Taubheitsgefühle in den Extremitäten. Dieses temporäre Gefühl, als würden Ameisen laufen, ist zwar unangenehm, wird aber während der Wechseljahre als ungefährlich angesehen.
Die Ursache dafür sind Nervenreaktionen, die durch die fluktuierende und abnehmende Produktion von Östrogen verursacht werden. Dieses Phänomen erscheint oft plötzlich und verschwindet ebenso rasch. Nicht alle Frauen in den Wechseljahren sind davon betroffen.
Wann
tritt eine Östrogendominanz auf?
Insbesondere während der großen hormonellen Umstellungsphasen im Leben einer Frau – wie Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre – kann es zu einer Verschiebung des prozentualen Verhältnisses von Progesteron zu Östrogen kommen, wobei letzteres überwiegt. Eine Östrogendominanz tritt häufig in der Pubertät auf, wenn sich der weibliche Zyklus noch nicht stabilisiert hat.
Die Östrogendominanz kennzeichnet auch den Beginn der Wechseljahre (Prämenopause), wenn die Eierstockfunktion langsam abnimmt und der Progesteronspiegel sinkt, während die Östrogenproduktion noch relativ normal verläuft. In dieser Zeit treten zunehmend Zyklen ohne Eisprung auf, was zur Folge hat, dass kein Gelbkörper und somit nicht genügend Progesteron gebildet werden kann.
Solche anovulatorischen oder monophasischen Zyklen können auch bei Frauen im gebärfähigen Alter vorkommen, etwa nach dem Absetzen der Pille, bei Essstörungen wie Bulimie und Anorexie oder bei Vorliegen eines PCO-Syndroms, wodurch Frauen trotz regelmäßiger Menstruationsblutung nicht schwanger werden können.
In den fruchtbaren Jahren zwischen Pubertät und Wechseljahren ist jedoch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Progesteron und Östrogenen anzustreben.
Ursachen
für Progesteronmangel und Östrogendominanz
- Hormonelle Übergangszeiten: Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre
- Einnahme der Antibaby-Pille
- Genetische Veranlagung
- Krankhafte Funktionsstörung der Eierstöcke
- Hohe Insulinspiegel, Insulinresistenz
- Starkes Übergewicht
- Rauchen, (übermäßiger) Alkoholkonsum
- Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, die für Östrogen-Abbau nötig sind (Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, Selen, Magnesium)
- Östrogene in der Nahrung (z.B. hormongemästetes Fleisch)
- Xenoöstrogene (z.B. in Lacken, Wandfarbe, Baumaterialien)
- Chronische Stressbelastung und Burnout Syndrom
Wie wird
eine Östrogendominanz festgestellt?
Die durch
eine Östrogendominanz verursachten Beschwerden lassen sich oft nur schwer von
den Beschwerden durch die Schilddrüsenerkrankung trennen. Um in diesen Fällen
Sicherheit zu bekommen, ist eine Bestimmung der weiblichen Hormone notwendig.
Ein solcher
Hormonstatus lässt sich über den Speichel oder über das Blut erstellen. Wichtig
ist, dass nicht nur der Östrogenwert, sondern auch das Verhältnis zwischen
Östrogen und Progesteron gemessen wird – nur so lässt sich feststellen, ob eine
Östrogendominanz vorliegt.
Wie muss
das Verhältnis von Progesteron zu Östradiol sein?
Der
Normbereich entspricht einem Progesteron/Östradiol-Verhältnis von 100:1.
Manche
Labore nennen auch Werte in der ersten Zyklushälfte von 80:1 und in der zweiten
Zyklushälfte 200:1 bzw. 200-300:1 (prämenopausal) und 100-150:1
(postmenopausal) als optimales Verhältnis von Progesteron zu Östradiol.
Der Quotient
sollte normalerweise mindestens 100 betragen. Liegt der Quotient darunter,
weist dies fast immer auf eine Östrogendominanz hin.
Da neben
einer Östrogendominanz oft auch ein Mangel an bestimmten Vitaminen – vor allem
Vitamin D – und Spurenelementen (wie Selen) besteht, sollten diese Werte
ebenfalls überprüft werden.
Behandlung
Da eine Östrogendominanz auch ein relatives Defizit an Progesteron impliziert, fokussiert sich die Behandlung auf den Ausgleich dieses Mangels. Dies kommt auch vielen Patientinnen mit Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto-Thyreoiditis zugute. Nicht nur die Beschwerden, die durch den relativen Progesteronmangel entstehen, verbessern sich, sondern auch die Symptome der Unterfunktion verringern sich, wenn eine zusätzliche Progesteronbehandlung begonnen wird. Häufig reduzieren sich über die Zeit auch die Antikörper, sobald der Progesteronmangel konsequent behoben wird.
Was hilft
bei Progesteronmangel?
Neben einer Hormonersatztherapie
(HRT) mit z. B Bijuva können auch natürliche Mittel wie Yamswurzel,
Mönchspfeffer ,sibirischer Rharbarber, Nachtkerzenöl und Johanniskraut einen positiven Effekt auf den
Progesteronspiegel haben.
Sehr gut
bewährt hat sich bei meinen Klientinnen das neue pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel „Meno Harmony“ von HBN .
Gleiches
gilt für Lebensmittel, die wie Linsen, Leinsamen, Haferflocken oder Buchweizen die
ebenfalls “natürliche Progesteronvorstufen ” enthalten: Auch sie sollten
regelmäßig verzehrt werden, weil sie viele wichtige Nährstoffe und
Ballaststoffe enthalten, die sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken.
Neues hormonfreies Medikament gegen Hitzewallungen
Eine neue
nicht hormonelle Therapieoption zur Behandlung von moderaten bis schweren
vasomotorischen Symptomen (VMS), die mit der Menopause assoziiert sind, ist Fezolinetant
(Veoza™ 45 mg Filmtabletten). Im Februar 2024 hat das Unternehmen Astellas
Pharma das verschreibungspflichtige und verordnungsfähige Präparat auf dem
deutschen Markt eingeführt.
Der
selektive Neurokinin(NK)-3-Rezeptorantagonist beeinflusst die Aktivität von
Kisspeptin-Neurokinin-B-Dynorphin-Neuronen (KNDy-Neuronen). Diese spielen eine
bedeutende Rolle bei der Thermoregulation im Gehirn. Sie werden durch
Neurokinin B (NKB) angeregt und durch Estrogen gehemmt.
Wie Astellas Pharma, erklärte, störe der Estrogenabfall in der Menopause das Gleichgewicht mit NKB, sodass die KNDy-Neuronen dann überaktiv seien und das thermoregulatorische Zentrum zu stark anregten. VMS wie Hitzewallungen und Nachtschweiß seien die Folge. NKB wirkt über den NK-3-Rezeptor. Durch die Blockade der NKB-Wirkung stellt der NK3-Rezeptorantagonist Fezolinetant das Gleichgewicht der KNDy-neuronalen Aktivität wieder her.
In Studien
verringerte der Wirkstoff Häufigkeit und Schweregrad mittelschwerer bis
schwerer VMS bei postmenopausalen Frauen, so Maechler. Die Wirkung trete
bereits nach einer Therapiewoche ein. Die häufigsten Nebenwirkungen seien
Durchfall und Schlaflosigkeit.
Richtige
Ernährung
Eine bewusste Ernährung kann helfen, die negativen Auswirkungen eines hormonellen Ungleichgewichts, verursacht durch einen Überschuss an Östrogen und einen Mangel an Progesteron, auf natürliche Weise zu verringern. Gemüse bildet die Basis einer solchen Ernährung.
Es liefert dem Körper essentielle Nährstoffe, Aminosäuren, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die für die Regulierung des Hormonsystems von Bedeutung sind. Auch Obst trägt zur Hormonbalance bei, besonders wenn es einen niedrigen Fruchtzuckergehalt aufweist.
Welche
Lebensmittel sind gut bei Östrogendominanz & Progesteronmangel?
Zu den gesunden Gemüsesorten zählen insbesondere Kreuzblütler, Hülsenfrüchte und Blattgemüse.
Lebensmittel mit Bitterstoffen, wie Artischocken, Chicorée, Rucola, Endiviensalat, Ingwer und Kurkuma, sind ebenfalls zu empfehlen.
Früchte mit niedrigem Fruchtzuckergehalt, beispielsweise Beeren, Sauerkirschen, Pflaumen, Avocados und Aprikosen, sind eine gute Wahl.
Gesunde Öle, darunter kaltgepresste Öle für die kalte Küche sowie hitzebeständige Öle zum Kochen und Braten, die hauptsächlich aus einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Rapsöl bestehen, sollten bevorzugt werden.
Fischsorten mit hohem Omega-3-Fettsäuren-Gehalt, wie Thunfisch, Hering oder Lachs, sind besonders nährstoffreich.
Probiotische Lebensmittel, zum Beispiel Sauermilchprodukte und fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut, sind förderlich für die Darmgesundheit.
Lebergesunde
Ernährung hilft bei Östrogendominanz
Zu den
Aufgaben der Leber gehört es unter anderem, Sexualhormone abzubauen – und dank
dieser Eigenschaft hilft das zentrale Entgiftungs- und Stoffwechselorgan dem
Organismus dabei, auch einen Östrogenüberschuss zu senken. Umso wichtiger ist
es, dass die Leber bei einer Östrogendominanz ungestört arbeiten kann. Hier
kann eine lebergesunde Ernährung wertvolle Dienste leisten.
Die
wichtigsten Eckpfeiler sind:
Eine pflanzliche Ernährung, die reich an Bitterstoffen ist, bietet Schutz für die Leber und fördert ihre Funktionen. Zu den wichtigen Pflanzen mit hohem Bitterstoffgehalt gehören Artischocken, bittere Salate wie Chicorée und Endiviensalat, grünes Gemüse wie Mangold und Spinat sowie Kohlarten wie Rosenkohl und Grünkohl. Auch Ingwer, Kräuter wie Löwenzahn, Brennnessel und das besonders bittere Tausendgüldenkraut sowie Gewürze wie Kurkuma und Estragon sind reich an Bitterstoffen.
Auf den
Darm achten bei Östrogendominanz
Der in der Leber verarbeitete Überschuss an Östrogen wird in den Darm transportiert und anschließend mit dem Stuhl ausgeschieden. Für einen reibungslosen Ablauf dieses Prozesses ist es notwendig, dass der Darm und sein Mikrobiom, die Darmflora, gesund sind. Eine ballaststoffreiche Ernährung und der Verzehr von probiotischen Lebensmitteln, wie fermentierten Produkten, sind hierbei sehr förderlich.
Wichtig:
nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten und trinken Sie nicht oder nur kleine
Mengen zum Essen, damit die Verdauungsenzyme vollständig wirken können
Nährstoffe
zur Linderung eines Progesteronmangels
Bei einem
Progesteronmangel sollten bevorzugt Nahrungsmittel verzehrt werden, die viel
Vitamin C und B-Vitamine, Magnesium und Spurenelemente wie Selen oder Zink
enthalten.
Viel Vitamin
C steckt zum Beispiel in Acerola, Hagebutte, Sanddorn und Zitrusfrüchten sowie
in roter Paprika, Brokkoli, Rosenkohl und Grünkohl
Gute
Lieferanten von wichtigen Vitaminen der B-Familie sind unter anderem
Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüssen und Samen.
Reich an
Magnesium und Zink sind Vollkornprodukte, Nüsse, Samen und grünes Gemüse.
Selen ist
meist nur in geringen Mengen in Lebensmitteln enthalten, etwa in
Hülsenfrüchten, Pilzen oder Nüssen.
Sie können
diese Vitamine und Spurenelemente auch kurmäßig für 3 Monate auf diese Weise
zuführen, um die Depots zu füllen.
Welche
Lebensmittel meiden bei Östrogendominanz & Progesteronmangel?
Tierische Produkte wie Milch, Fleisch und Wurst sollten nur gelegentlich auf dem Speiseplan stehen, da nicht auszuschließen ist, dass sie künstliche Östrogene enthalten, welche den Tieren in der Massentierhaltung zur Wachstumsförderung gegeben werden könnten.
Eine Ernährung, die reich an Kohlenhydraten ist, gilt allgemein als ungünstig. Insbesondere der regelmäßige Konsum von raffinierten Kohlenhydraten wie Haushaltszucker und Weißmehl kann den Insulinspiegel erhöhen. Hohe Insulinwerte stehen zudem in Verbindung mit gesteigerten Östrogenspiegeln.
Hilfreiche
Tipps
- Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend, um Übergewicht zu verhindern oder zu reduzieren. Da Fettgewebe Östrogene produziert, können überschüssige Pfunde zu einem erhöhten Östrogenspiegel führen.
- Seien Sie vorsichtig mit fremden Östrogenen (endokrinen Disruptoren, Xenoöstrogenen), die in Kosmetika, Plastikflaschen, Plastikbesteck, Lebensmittelverpackungen und vielen Alltagsgegenständen vorkommen können – es ist ratsam, diese zu vermeiden.
- Bevorzugen Sie Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau, um das Risiko der unfreiwilligen Zufuhr von Fremdöstrogenen und anderen hormonaktiven Substanzen wie Pestiziden, Herbiziden oder Steroiden zu minimieren.
- Vermeiden Sie das Rauchen und beschränken Sie den Alkoholkonsum, denn Nikotin und zu viel Alkohol belasten die Leber. Eine gesunde Leber ist jedoch notwendig, um einen Überschuss an Östrogen effektiv abzubauen und einer Östrogendominanz entgegenzuwirken.
- Fördern Sie die Darmgesundheit, um eine reibungslose Ausscheidung von Östrogenen zu gewährleisten. Eine ballaststoffreiche Ernährung und gegebenenfalls eine Darmsanierung, in Absprache mit einem Therapeuten, können die Darmgesundheit effektiv fördern.
- Nehmen Sie regelmäßig 2x Kapseln Meno Harmony pro Tag
- Stressreduktion ist wesentlich, da Stress nicht nur zahlreiche physische und psychische Gesundheitsprobleme auslösen kann, sondern auch das Hormonsystem negativ beeinflusst. Ein Grund dafür ist der erhöhte Bedarf an Cortisol. Bei anhaltendem Stress kann die Nebennierenrinde nicht genug Stresshormon freisetzen, um diesen Bedarf zu erfüllen, und der Körper beginnt, Cortisol aus Progesteron zu synthetisieren. Dies führt oft zu hohen Cortisol- und niedrigen Progesteronwerten, was eine relative Östrogendominanz zur Folge haben kann. Daher ist es besonders wichtig, Stress entgegenzuwirken, besonders bei einem bestehenden Progesteronmangel.
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