Was ist die Nebennierenschwäche und warum tritt sie immer häufiger auf?
Sie sind ständig müde und erschöpft? Sie werden häufig krank und können sich kaum noch richtig erholen? Sie fühlen sich öfter gestresst und fast schon ein wenig depressiv? Dann muss keineswegs immer ein Burnout oder eine Schilddrüsenunterfunktion dahinterstecken. Auch eine Nebennierenschwäche kann Ursache für die Symptome sein. Doch oft wird das übersehen!
Nebennieren – was ist
das für ein Organ?
Die Nebennieren gehören zu den Organen, die
Laien relativ unbekannt sind, vor allem weil sie anders als etwa Herz, Magen
oder Lunge nicht durch bloßes Erspüren im eigenen Körper lokalisiert werden
können. Sie sitzen wie zwei kleine Hütchen auf den oberen Nierenpolen.
Im Nebennierenmark werden die Stresshormone
Adrenalin und Noradrenalin gebildet, während die Nebennierenrinde für
Sexualhormone wie DHEA und Testosteron sowie Aldosteron, zur Regulierung
unseres Wasserhaushalts und Blutdrucks, und das Stresshormon Cortisol zuständig
ist.
Nebennierenschwäche –
was ist das?
Sind wir großem Stress ausgesetzt,
produzieren die Hormondrüsen der Nebennieren neben Adrenalin und Noradrenalin
(Nebennierenmark) zunehmend auch Cortisol (Nebennierenrinde), was für unseren
Umgang mit schwierigen Situationen besonders wichtig ist.
Hält der Stress an und findet keine
nachhaltige Stressreduktion statt, dann lässt im weiteren Verlauf die
Produktion der Stresshormone (v.a. Cortisol) und Sexualhormone (v.a. DHEA)
nach.
Aber auch die Produktion von anderen
Sexualhormonen (z.B. Progesteron) wird gedrosselt, weil die Nebennieren durch
die ständige Überlastung zunehmend ermüden. Progesteronmangel ist ein häufiger
Co-Faktor bei der Entstehung von Autoimmunthyreopathien wie Hashimoto-Thyreoiditis.
Der Hormonhaushalt spielt also eine wichtige
Rolle. Unser Körper reagiert damit unter Stress in einer Weise, wie es ihm
schon zu Urzeiten zugutekam. Nur wer bei Gefahr schnell reagieren konnte, hatte
eine Chance, überhaupt zu überleben. Doch so praktisch dieser Mechanismus ist,
so verhängnisvoll wird er, wenn unser Leben nicht wie das unserer Vorfahren nur
kurzzeitig aus den Fugen gerät, sondern von Dauerstress bestimmt ist.
Früher oder später ist die Funktion der
Nebennieren dann erschöpft. Der Cortisolspiegel sinkt und wir bemerken das
Problem an den typischen Anzeichen: der Energiehaushalt ist reduziert und wir
fühlen uns den Aufgaben des Alltags immer weniger gewachsen!
Eine klare Diagnose ist von der
herkömmlichen Medizin mit diesen Symptomen nicht zu erwarten, weil als
Unterfunktion der Nebennieren nur der Morbus Addison (Nebenniereninsuffizienz)
bekannt ist, eine Nebennierenschwäche jedoch nicht.
Wie kann man eine
Nebenniereninsuffizienz von einer Nebennierenschwäche unterscheiden?
Unterschieden werden muss die
Nebennierenschwäche von einer Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison). Von
einer Insuffizienz der Nebenniere spricht man, wenn eine Unterfunktion der
Nebennieren vorliegt und im Nebennierenmark sowie der Nebennierenrinde nicht
mehr genügend Nebennieren-Hormone gebildet werden. Es kommt zu einem Mangel der
Hormone, die für die Stressreaktion wichtig sind, v.a. Cortisol, Adrenalin und
Noradrenalin.
Häufigste Ursache einer
Nebenniereninsuffizienz ist hierzulande eine Autoimmunerkrankung (Morbus
Addison), bei der Nebennieren-Gewebe zerstört wird. Daneben kann aber auch ein
Tumor, eine Einblutung oder eine Infektion für eine Insuffizienz der Nebenniere
verantwortlich sein. Man spricht in diesen Fällen von einer primären
Nebenniereninsuffizienz. Die Hormonproduktion sämtlicher Katecholamine
(Neurotransmitter und Hormone: Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin), die
normalerweise in der Nebennierenrinde gebildet werden, ist bei den Betroffenen
dann deutlich herabgesetzt.
Seltener wird eine Nebenniereninsuffizienz
durch einen Ausfall der Hirnanhangsdrüse verursacht, welche die Funktionen der
Nebenniere steuert. Diese Form der Nebenniereninsuffizienz wird auch sekundäre
Nebenniereninsuffizienz genannt.
Anders als bei der Erkrankung
“Nebennierenschwäche” (Nebennierenerschöpfung), die durch Stress entsteht und
in den meisten Fällen naturheilkundlich gut behandelt werden kann, ist bei der
Diagnose “Nebenniereninsuffizienz” in der Regel eine Behandlung mit Hormonen
nötig.
Darüber hinaus unterscheiden sich beide
Krankheitsbilder auch in der Ausprägung der Symptome.
Was ist die Folge
einer Nebennierenschwäche?
Die Nebennierenschwäche gehört zu den
typischen Zivilisationskrankheiten unserer Zeit. Besonders tückisch: Sie zeigt
sich zunächst in Symptomen wie Schlaf-Störung, niedriger Blutdruck, Fatigue und
Erschöpfung, die wir alle aus stressigen Lebensphasen kennen und die wir daher
geneigt sind, zu übergehen.
Bleibt die Erkrankung unerkannt bzw.
unbehandelt, weil eine klare Diagnose fehlt, können jedoch schwerwiegende
körperliche und seelische Probleme die Folge sein.
Für Menschen, die unter Stress und
Erschöpfung leiden, kann es wichtig sein sich mit der Funktionsweise der
Nebennieren ein wenig auszukennen und – sollten sich Symptome verstärken – auf
eine Untersuchung zu bestehen.
Woran erkennt man
einen Burnout?
In den Medien und unter Medizinern wird
häufig diskutiert, woran man einen Burnout erkennt: chronische Überforderung,
permanente Müdigkeit, das Gefühl, völlig ausgebrannt zu sein, Depression – die
typischen Symptome eines Burnouts kommen oft zunächst schleichend und dann mit
voller Wucht.
Inzwischen zählt die Diagnose in Deutschland
zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen wegen psychischer Probleme. Ein
Fortschritt insofern, dass seelische Belastungen aufgrund von Arbeit und Alltag
in der öffentlichen Diskussion angekommen sind und häufiger behandelt werden
können. Und zugleich ein Problem, wenn die strukturelle Ursache allzu schnell
auf eine fehlende „Work-Life-Balance“ reduziert wird.
Dass die beschriebenen Symptome auch mit
einer Nebennierenschwäche zusammenhängen können, bleibt zusätzlich häufig außer
Acht. Die vielfältigen Symptome, ein schleichender Verlauf und mangelnde
Kenntnis der Problematik sind dabei ausschlaggebend. Für eine wirkungsvolle
Behandlung akuter Erschöpfungszustände ist es hier unbedingt erforderlich,
genauer hinzuschauen.
Tatsache ist: Dauerstress wirkt sich nicht nur auf unser
seelisches Gleichgewicht aus. Er macht sich auf organischer Ebene bemerkbar und
kann unseren Körper langfristig schädigen – leider manchmal schon wesentlich
früher als wir es bemerken.
Während viele Menschen bei typischen
Stresssymptomen wie Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen einen Arzt oder
Heilpraktiker konsultieren, wissen weit weniger, dass sie bei chronischer
Erschöpfung auch die Funktion ihrer Nebennieren untersuchen lassen sollten.
Typische Symptome bei
Nebennierenschwäche erkennen
- Menschen mit Nebennierenschwäche leiden an diesen Symptomen:
- Wenig Energie, Müdigkeit, Erschöpfung und Niedergeschlagenheit
- Dünnhäutigkeit, Herzklopfen und Zittern bei Stress
- Erhöhte Infektanfälligkeit und verzögerte Wundheilung
- Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte Merkfähigkeit
- Probleme, zu- oder abzunehmen
- Niedriger Blutdruck, kalte Hände und trockene Haut
- Haarausfall
- Fahle Haut
- Unterzuckerung (Hypoglykämie) und erhöhte Lust auf Süßigkeiten
Zusammenhang von
Stress, Cortisolspiegel und Insulinresistenz bei Nebennierenschwäche
Cortisol veranlasst die Leber mehr Glukose
bereitzustellen, um ausreichend Energie in Stresssituationen zu haben, wodurch
der Blutzuckerspiegel steigt. Wenn bei anhaltendem Stress anfangs vermehrt
Cortisol ausgeschüttet wird, muss auch mehr Insulin in der Bauchspeicheldrüse
produziert werden, um eine Regulation und Senkung der erhöhten Blutzuckerwerte
zu veranlassen.
Wenn nun die Bauchspeicheldrüse permanent
gegen die erhöhten Blutzuckerwerte ankämpfen und Insulin ausschütten muss,
reagieren die Insulin-Rezeptoren an den Zielzellen immer weniger sensibel
darauf. Dies kann zu einer Insulinresistenz und einem Typ-2-Diabetes führen.
Wie kann man die Nebennieren testen?
Es ist empfehlenswert bei Dauerstress und
Verdacht auf Burnout und Nebennierenschwäche den Zustand der Nebennieren
zeitnah zu überprüfen und sich um Stressreduktion zu kümmern.
Dies finden Sie am besten mit einem Cortisol-Speicheltest heraus.
Dieser Cortisoltest testet die Stresshormone Cortisol und DHEA im Speichel.
DHEA ist der Gegenspieler von Cortisol, der die Stressbereitschaft senkt.
Die Hormondiagnostik aus dem Speichel bietet
gegenüber der Bestimmung aus dem Blut zahlreiche Vorteile: Die Probennahme ist
schmerzlos und kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt und an jedem Ort erfolgen.
Die Hormonbestimmung aus Speichel ist besonders aussagekräftig, da gezielt der
freie, biologisch aktive Anteil von Hormonen ermittelt wird.
Woran erkennt man eine
Nebennierenschwäche?
Wenn Sie mehr als die Hälfte der folgenden
Fragen mit “Ja” beantworten, ist eine Nebennierenschwäche zumindest
naheliegend:
- Sie sind andauernd müde und auch ausreichender Schlaf bessert die Müdigkeit nicht?
- Sie leiden unter Schlafstörungen und erwachen nachts gehäuft zwischen 2:00 und 4:00 Uhr?
- Sie haben morgens keine Energie und kommen einfach nicht in die Gänge?
- Abends nach dem Abendessen werden Sie aktiver und kommen dann schlecht ins Bett?
- Wenn Sie sich mal aufraffen können zu Freizeit-Aktivitäten sind Sie schnell erschöpft?
- Was früher Freude bereitet hat, ist jetzt nur noch zusätzliche Last?
- Sie haben schon seit geraumer Zeit keine Lust mehr auf Sex?
- Ihnen fehlt die Stressresistenz: Sie sind schnell reizbar und können mit Stress nicht mehr umgehen?
- Ihre Konzentration ist schlechter geworden und Sie fühlen sich manchmal wie benebelt?
- Alles erscheint irgendwie sinnlos und Sie scheinen mehr passiv zu funktionieren, als aktiv zu leben?
- Zunehmendes Verlangen nach zwanghaftem Essen, Medienkonsum, Alkohol, Nikotin oder Drogen?
- Sie haben ständig Verlangen nach Snacks, Kaffee, (koffeinhaltigen) Süßgetränken?
- Sie haben ein Verlangen nach Salz oder salzigen Lebensmitteln?
- Infekte nehmen zu?
- Ihnen wird schnell schwindelig beim Aufstehen?
- Frauen: Ihre PMS hat sich verschlechtert?
Nebennierenschwäche
verläuft in 4 Phasen
Die Ausschüttung von Cortisol unterliegt bei
gesunden Menschen einer ausgeprägten Tagesrhythmik mit einem Maximum am Morgen
und einem Minimum um Mitternacht. Bei einer Nebennierenschwäche ist diese
Rhythmik gestört.
1. Krankheitsphase
(Anfangsstadium):
Bei anhaltendem Stress ist auch die
nächtliche Cortisolproduktion gesteigert. Das spiegelt sich in den
Testergebnissen der Speichelproben wider in deutlich erhöhten Cortisolwerten am
Morgen. Häufig bleibt dann die Cortisolkonzentration auch über den Tag erhöht.
2. Krankheitsphase:
Der Cortisolspiegel ist über den gesamten
Tag hoch, ohne eine Rhythmik erkennen zu lassen.
3. Krankheitsphase
(fortgeschrittenes Stadium):
Der morgendliche Cortisolspiegel ist
erniedrigt. Möglicherweise bleiben auch die weiteren Messungen im unteren
Bereich. Hier beginnt die eigentliche Erschöpfungsphase der Nebennieren.
4. Krankheitsphase:
Cortisolwerte und DHEA bleiben konstant
niedrig.
Häufige Ursachen
Die Ursachen für eine Nebennierenschwäche
können vielfältig sein. Die folgenden sind die häufigsten Verursacher:
- Dauerstress
- Gefühl der Machtlosigkeit, des Ausgeliefertseins gegenüber Menschen und Lebensumständen
- Permanentes sich selbst antreiben
- Übertriebener Perfektionismus
- Schlafmangel bzw. zu spätes zu Bett gehen.
- Vitalstoffarme Ernährung
- Mangel an Aktivitäten, die Freude und Vitalität geben
Personengruppen, die
besonders gefährdet sind
- Mütter ohne Unterstützung von Familie und Freunden
- Alleinerziehende
- Menschen in unglücklichen Paarbeziehungen
- Menschen mit freudloser oder stressiger Arbeit
- Menschen in Mobbing-Situationen
- Selbstständige zu Beginn ihrer Tätigkeit
- Menschen, die Alkohol, Nikotin, Beruhigungsmittel, Aufputschmittel oder andere Suchtmittel regelmäßig konsumieren
- Schichtarbeiter
- Menschen, die viel arbeiten und sich nichts gönnen
Ereignisse, die eine Nebennieren-Erschöpfung begünstigen
- Anhaltende Drucksituation am Arbeitsplatz und zuhause
- Arbeitsplatzverlust
- Plötzliche negative Veränderung der finanziellen Situation
- Isolation, z.B. nach Umzug ohne Zugehörigkeitsgefühl am Wohnort
- Emotionales Trauma
- Tod einer nahestehenden Person
- Größere Operation, von der man sich nicht ganz erholt hat
- Infektionen der Atemwege, die immer wieder auftreten
- Chemische Belastungen (Feinstaub, Alkohol, Medikamente…)
- Geräuschbelastung
Ganzheitliche
Behandlung der Nebennierenschwäche
Zu Beginn der Behandlung ist nach einer
Blutanalyse die Einnahme von fehlenden Aminosäuren, Vitaminen und weiteren
wichtigen Mikronährstoffen entscheidend, die Sie in der Stressphase verloren
haben und welche die Nebenniere für eine ausreichende Hormonsynthese benötigt.
Zudem verbessern pflanzliche Adaptogene wie
Ashwagandha (Schlafbeere) oder Rhodiola Rosea(Rosenwurz) nachweislich die
Stresstoleranz.
Richtige Ernährung
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle,
wenn es darum geht eine drohende Unterfunktion der Nebennieren vorzubeugen,
oder eine bestehende ganzheitlich zu behandeln.
Was trinken bei
Nebennierenschwäche?
Sie können viel Wasser und ungesüßten Tee
trinken und sollten dabei koffeinhaltige Getränke vermeiden. Sehr gut sind auch
gut gesalzene Gemüse- oder Hühnerbrühen, die Sie auch gerade am morgen zur
Stärkung zu sich nehmen können. Salz ist hier wichtig, um den Natrium-Mangel
eines gestörten Natrium-Kalium-Haushalts, der v.a. bei fortgeschrittener
Nebennierenschwäche durch Aldosteron-Mangel auftritt, auszugleichen.
Theanin: heilsamer
Mikronährstoff aus grünem Tee
Positiv auf die Funktion der Nebenniere
wirkt sich neben dem Verzehr bestimmter Mikronährstoffe und adaptogener
Kräuter, wie B- und C-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Rhodiola Rosea, Ginseng,
Magnesium und Ashwagandha, auch die Aminosäure Theanin aus, die aus den
Blättern des grünen Tees gewonnen wird und entspannend auf den gesamten
Organismus wirkt.
Was hilft den
Nebennieren?
Über die Ernährung lässt sich eine
Nebennierenschwäche positiv beeinflussen.
Junkfood meiden
Versuchen Sie Fastfood, stark verarbeitete
sowie weißmehlhaltige Lebensmittel, Süßigkeiten und Kaffee in ihrem täglichen
Leben stark zu reduzieren. Setzen Sie lieber auf Fisch, Gemüse, Nüsse, Körner
und Samen sowie Hafer, hochwertige Milchprodukte und frische Früchte mit
geringem Zuckergehalt, um die Nebennieren zu stärken.
Wenig Kalium zu sich
nehmen
Obst sollten Sie nur frisch (nicht
getrocknet) essen und kaliumreiches Obst (Bananen, Datteln, Feigen, Rosinen und
Grapefruit) allenfalls in Maßen verzehren. Gemüsesorten mit hohem Natriumanteil
(schwarze Oliven, rote Paprika, Spinat, Zucchini und Sellerie) können Sie
dagegen bedenkenlos essen.
Hintergrund: Wenn die Nebennierentätigkeit eingeschränkt ist, werden auch weniger Nebennierenhormone gebildet, also nicht nur Cortisol, sondern auch Aldosteron. Ein Mangel an Aldosteron führt zu einem erniedrigten Natriumspiegel und einem erhöhten Kaliumspiegel im Blut. Deshalb rät man den Betroffenen, mehr Salz zu essen (was sonst ja als eher gesundheitsabträglich gilt) und weniger Kalium zu sich zu nehmen.
Unterzucker vermeiden
Wenn Sie wie viele Patienten mit einer
Schwäche der Nebennierenrinde ein verstärktes Verlangen nach Süßigkeiten und
schnell verwertbaren Kohlehydraten verspüren, liegt dies daran, dass ihr Körper
Ihnen signalisiert, dass er Energie benötigt, weil der Blutzuckerspiegel zu
stark abgefallen ist (Hypoglykämie).
Viele Patienten mit Nebennierenschwäche
haben sich angewöhnt zu oft Snacks, Süßgetränke, Junk Food und zuckerhaltige
Getränke zu sich zu nehmen, weil dann der Blutzucker schnell wieder in Balance
kommt – nur um dann reaktiv wieder rasch zu sinken. Diesen Teufelskreis müssen
Sie durchbrechen.
Verteilen Sie Ihre Nahrungsaufnahme auf 3-4 Mahlzeiten während des Tages. Beginnen
Sie den Tag mit einem Frühstück – das kann gerade bei Patienten mit
Nebennierenschwäche nicht genug betont werden. Fehlt das Frühstück, kommt es
schon morgens zu einer völlig unnötigen Erhöhung des Cortisolspiegels, weil
Fasten für den Organismus Stress bedeutet.
Ihr Blutzuckerspiegel sollte während des
Tages nicht zu großen Schwankungen ausgesetzt sein. Nehmen Sie daher qualitativ
gute Eiweiße mit einer kleinen Menge von hochwertigen Kohlenhydraten zu sich.
Die Glykämische Last Ihrer Nahrung sollte
dabei gering sein. Essen Sie dafür auch weniger Zucker (einschließlich
natürlichem Zucker) und verzichten Sie auf gesüßte Getränke und Alkohol.
Welche Lebensmittel
unterstützen die Nebennieren?
- Fisch: Enthält reichlich Omega-3-Fettsäuren, welche die Ausschüttung von Cortisol reduzieren (Fette – auf das richtige Mengenverhältnis kommt es an)
- Obst (mit niedrigem Zuckergehalt bzw. niedriger glykämischer Last)
- Gemüse
- Avocados
- Körner, Nüsse und Samen (gekeimt)
- Milchprodukte (in Bioqualität)
- Hafer
- Dunkle Schokolade mit mehr als 70 Prozent Kakao-Anteil, wenn Sie mal was Süßes wollen. Diese enthält nicht nur Antioxidantien, sondern senkt auch den Cortisol-Spiegel.
Lebensmittel, die Sie bei
Nebennierenschwäche meiden sollten:
- Zuckerhaltige Snacks
- Fast Food
- Weißmehllastige Nahrungsmittel
- Verarbeitete Lebensmittel
- Obst (wenn getrocknet oder mit hohem Zuckergehalt oder sehr kaliumreich)
- Kaffee
Wie kann man die
Nebennieren stärken?
Wenn Sie zum Personenkreis gehören, der
besonders gefährdet ist, an einer Nebennierenerschöpfung zu erkranken – zum
Beispiel, weil Sie gerade besonderen Belastungen ausgesetzt sind oder auch,
weil Sie besonders sensibel reagieren, sollten Sie versuchen die Nebennieren
auch im Alltag aktiv zu stärken.
Nebennierenerschöpfung
vorbeugen durch Entspannung
Sorgen Sie gerade in stressigen Zeiten auch
für ausreichend körperliche und seelische Entspannung. Das klingt erstmal
banal, ist aber sehr essentiell. Denn nur im entspannten Zustand kann der
Körper sich vor den schädlichen Auswirkungen von Stress schützen.
Wenn der Körper vom Kampfmodus in den
Entspannungsmodus zurückkehrt, entlastet das auch die Nebennierenrinde. Das
Organ muss jetzt weniger Hormone produzieren und kann sich wieder erholen.
Um mehr Entspannung in den Alltag zu
bekommen, können Sie gezielte Entspannungstechniken, wie autogenes Training,
progressive Muskelentspannung oder auch Yoga einsetzen. Damit lässt sich auch
ganz natürlich der Blutdruck regulieren und der Schlaf verbessern. Aber auch
eine kurze Auszeit in der Badewanne, ein liebevolles Gespräch mit Freunden oder
ein paar Minuten Entspannungsmusik bei einer heißen Tasse Tee, können dafür
sorgen, dass Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht kommen.
In akuten Stresssituationen können auch
Atemübungen gut helfen wieder zur Ruhe zu gelangen. Eine einfache Übung ist
z.B. den Atem bewusst zu verlangsamen. Dazu sollten Sie mit geschlossenem Mund
durch die Nase in den Bauch einatmen und dabei bis 4 zählen, jetzt 4 Sekunden
den Atem anhalten und danach langsam über die Nase wieder ausatmen. Wiederholen
Sie diese Übung einige Male und schon bald werden Sie spüren, dass Sie sich
ruhiger fühlen.
Körperliche Bewegung
und Krafttraining stärkt die Nebennieren
Auch körperliche Bewegung hilft den
gestressten Körper und Geist wieder in die Balance zu bringen. Denn durch die
körperliche Bewegung werden die bei Stress kurzfristig zur Verfügung gestellten
Energien verbraucht, so dass sich der Hormon- und Blutzuckerspiegel wieder
normalisieren kann, was letztendlich auch die Nebennieren entlastet. Dazu
müssen Sie keinen Hochleistungssport betreiben.
Günstig auf die Funktion der Nebennieren
wirken sich unter anderem sämtliche Ausdauersportarten, wie Nordic Walking,
Joggen sowie Kraft- und Gerätetraining aus. Aber auch Spazierengehen, Tanzen
oder Schwimmen haben einen positiven Effekt. Wichtig ist, dass Sie die gewählte Sportart gerne
machen und sich dabei nicht mit anderen messen müssen, damit Sie nicht allein
dadurch schon wieder in Stress geraten.
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