Warum sind die meisten Kassenbelege inzwischen blau statt weiß- was hat das mit meiner Gesundheit zu tun?

 

In manchen Läden gehören blaue Kassenbons zwar mittlerweile zum Alltag(, aber wofür sind sie gut? Sind blaue Kassenbons besser als weiße?

„Was haben die sich jetzt schon wieder einfallen lassen?“, fragt man sich beim Einkauf in manchen Geschäften, denn einige Läden wie Edeka, Norma und Obi stellen neuerdings auf blaue Kassenbons um.

Die neuen blauen Kassenbons bieten tatsächlich deutliche Vorteile gegenüber den alten weißen. Die genauen Vorteile werden weiter unten erläutert.

Warum gibt es jetzt blaue Kassenbons?

Bis Ende 2019 durfte das Thermopapier der üblichen weißen Kassenbons die hormonähnliche Substanz Bisphenol A als chemischen Farbentwickler nutzen. Da BPA als „besonders besorgniserregender Stoff“ gilt, der den menschlichen Hormonhaushalt beeinflusst und Krankheiten verursachen kann, wurde sein Einsatz in den Bons untersagt. Seitdem wird in weißen Kassenbons Bisphenol S verwendet, welches jedoch ebenfalls im Verdacht steht, hormonelle Wirkungen zu haben.

Gefahren durch Bisphenol A (Auswahl):

  • Ø Kreislauferkrankungen
  • Ø Diabetes
  • Ø Krebs
  • Ø Unfruchtbarkeit

Worin kann Bisphenol A enthalten sein? (Auswahl):

  • Ø Thermopapier
  • Ø Plastikflaschen (je weicher die Flasche desto mehr Bisphenol A)
  • Ø Konservendosen
  • Ø mikrowellenfestes Geschirr
  • Ø Klebstoffe
  • Ø Wasserkocher

Bisphenol A ist ein Grundstoff zur Herstellung des Kunststoffes Polycarbonat. Das Hormongift ist in vielen Alltagsprodukten enthalten, findet sich aber unter Umständen auch im Essen wieder, wie eine vom BUND durchgeführte Stichprobe zeigt.

Bisphenol A in Lebensmittelkonserven

Bisphenol A (BPA) ist ein Grundstoff für die Herstellung von Epoxidharzen, die häufig zur Auskleidung des Inneren von Konservendosen verwendet werden, um Korrosion zu verhindern. Ziel einer Untersuchung war es, die Menge an BPA zu ermitteln, die von der Epoxidharzbeschichtung auf Lebensmittel übergeht. Analysiert wurden Konserven mit Thunfisch, stückigen und ganzen Tomaten, Kokosmilch sowie Mais und Sauerkraut.


Die Ergebnisse sind alarmierend: Fast 74 Prozent der getesteten Lebensmittelproben waren mit BPA belastet. Der BUND hat diese schädliche Chemikalie in häufig konsumierten Konserven von Thunfisch, Tomaten und Kokosmilch nachgewiesen, die in den großen Supermarktketten Lidl, Rewe, Aldi, Edeka, Netto und Penny verkauft werden. BPA wurde in 5 von 7 Thunfischkonserven, 4 von 7 Tomatenkonserven und 3 von 5 Kokosmilchkonserven gefunden. Die niedrigste gemessene Konzentration betrug 7,4 Mikrogramm pro Kilogramm, die höchste 510 Mikrogramm pro Kilogramm. Bei Tomaten und Thunfisch lagen die Werte zwischen 9 und 28,5 Mikrogramm pro Kilogramm.

Temperaturschwankungen bei der Lagerung, der Fett- und Säuregehalt der Lebensmittel sowie das Erhitzen zur Konservierung können das Migrationsverhalten von BPA beeinflussen und zu unterschiedlichen Konzentrationen führen. Daher ist es schwierig vorherzusagen, wie viel BPA sich im Inhalt einer Dose ansammelt.

Akute Gesundheitsschäden durch den Verzehr einer belasteten Konserve sind nicht zu erwarten. Allerdings erhöht der regelmäßige Verzehr von konservierten Lebensmitteln das Gesundheitsrisiko. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist der Hauptaufnahmeweg von BPA für den Menschen über Konserven. Hinzu kommt die Belastung durch andere BPA-haltige Produkte wie Thermopapier (Kassenbelege), Klebstoffe, mikrowellengeeignetes Geschirr und mehr.

BPA wirkt wie das weibliche Hormon Östrogen und hat in Tierversuchen schon in geringen Konzentrationen Organmissbildungen sowie Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung und der Fortpflanzung verursacht. Beim Menschen gilt BPA u.a. als Mitverursacher von Kreislauferkrankungen, Diabetes, Übergewicht, Störungen des Immunsystems sowie Brust- und Hodenkrebs.

Deswegen haben viele Firmen jetzt auf blaue Kassenbons umgestellt !  

Die blauen Kassenbelege enthalten kein BPA oder BPS. Ihre Beschriftung wird nicht chemisch, sondern physikalisch sichtbar gemacht. Sie bestehen aus drei Lagen: unten normales Papier, in der Mitte schwarzes Papier und oben eine Polymerschicht, die bei Erwärmung durchsichtig wird und so die Schrift freigibt. Das Umweltbundesamt hält dieses Verfahren für unbedenklich.

Welche Vorteile haben blaue Kassenbons?

Da blaue Kassenbons weder BPA noch BPS enthalten, besteht keine Gefahr, dass diese Substanzen über die Haut aufgenommen werden oder über Lebensmittel in den menschlichen Kreislauf oder die Umwelt gelangen. Aus diesem Grund können blaue Kassenbons, anders als weiße, im Altpapier entsorgt und recycelt werden. Sie bieten auch den Vorteil der Langlebigkeit, da sie nicht vergilben. Für eine sehr lange Aufbewahrung ist jedoch das Scannen oder Kopieren zu empfehlen..

Vor allem Männer sollten weiße Kassenbons nicht lange in der Hand halten und wenn möglich wenig Lebensmittel aus Konserven essen bzw. Getränkeflaschen aus Weichplastik meiden.


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