Krafttraining ist die neue Wunderpille
Krafttraining ist die neue Wunderpille
Prinzipiell gilt ohne körperliche
Bewegung ist Gesundheit überhaupt nicht denkbar.
Bewegen wir uns ,kommt es in
unserem Körper zu einem komplexen Zusammenspiel von Muskeln, Skelett und
Organen. Damit alles funktioniert ,muss auch alles regelmäßig beansprucht
werden.
Hier gilt USE it
oder LOSE it
Das gilt ganz besonders für unsere
Muskeln. Das hat man lange unterschätzt .
Über Jahre galt Ausdauertraining
als Patentrezept , das zweifelsfrei wertvoll für die Gesundheit und gut für das
Herz Kreislauf System ist.
Heute wissen wir aber , dass
besonders intensive Workouts zum Trainieren unserer Muskeln ein Wundermittel
für die eigene Gesundheit sind.
Der menschliche Körper besitzt mehr
als 650 Muskeln. Sie steuern und stabilisieren aber nicht nur Bewegungen
sondern sie sind das größte Stoffwechselorgan unseres Körpers.
Die Masse der Muskeln eines
Menschen macht im Schnitt etwa ein Drittel seiner Gesamtkörpermasse aus - bei
Männern mehr als bei Frauen.
Obwohl sie so ein großes Organ sind,waren
sie lange ein unterschätztes Organ.
Heute aber weiß man, Muskel
produzieren nicht nur Kraft, sie setzen auch ganz besondere
Heilkräfte im Körper frei -die
sogenannten Myokine
Was sind Myokine?
Myokine sind spezielle Proteine die
in unserem Körper an entzündungshemmenden , metabolischen und immunologischen
Prozessen beteiligt sind.
Unsere Muskeln setzen Myokine ein
,um mit anderen Organen zu kommunizieren.
Sie werden vom Muskel ausgeschüttet
und wie Hormone über den Blutkreislauf zu allen Organen verteilt wo sie dann
ihre Wirkung entfalten. Man kann sie sich als winzig kleine Fahrradkuriere
vorstellen.
Wenn die Muskeln arbeiten strampeln
diese los und übermitteln gesundheitsrelevante und lebenswichtige Mitteilungen
der Muskulatur an andere Organe - zu Stoffwechselvorgängen , Aufbau - und
Regenerationsprozessen.
Myokine fungieren hier als heilsame
Botenstoffe, von denen die Gesundheit anderer Organe abhängig ist.
Welche gesundheitliche Wirkungen
sind das?
Myokine stoppen beispielweise
Entzündungen ,regulieren die Immunabwehr und wirken positiv auf den Fett- und
Zuckerstoffwechsel . Sie stärken auch Knochen und Gehirn. Myokine helfen damit
nicht nur im akuten Krankheitsstadium , sie wirken auch vorbeugend gegen Herz
Kreislauf Erkrankungen, Diabetes , Krebs , Osteoporose oder Demenz.
Die Wissenschaft zu den Myokinen
ist noch recht jung, Damit sind Myokine für die Forschung oftmals noch ein
Mysterium , Entdeckt wurden sie 2007 durch die dänische Forscherin Bente
Klarlund Pedersen, die den Einfluss von Sport auf das Immunsystem untersuchte.
Seitdem wurden mehrere Hundert dieser Muskelheilstoffe identifiziert. Und es
ist dacon auszugehen , dass noch mehrere Hunderte darauf warten, entdeckt zu
werden.
Auch wenn die genaue Wirkweise der
heilsamen Botenstoffe noch zu entschlüsseln ist, brachte die Entdeckung der
Myokine viel wissenschaftliche Erkenntnis. Es lässt sich so immer besser
verstehen, welche Heilkraft von unseren Muskeln ausgeht.
Die Bezeichnung Myokine leitet sich
aus den griechischen Begriffen für Muskel und Bewegung ab. Damit ist schon
vieles gesagt. Es braucht Muskelbewegung. Myokine werden durch
Muskelkontraktion produziert. Durch intensive Muskelreize vervielfacht sich die
Produktion von Myokine. Die größtmögliche Ausschüttung erfolgt bei einem
überschwelligen Reizbelastung des Muskels.
Myokine können auch durch
Ausdauertraining gebildet werden aber nicht in dem Umfang wie bei einem
Ganzkörperkrafttraining . Letzteres kann auch verhindern , daß unsere Muskeln
im Alter immer schlechter funktionieren und immer weniger werden,
Ausdauertraining hat unbestritten
einen hohen Wert für die Gesundheit , es schützt aber nicht vor Sarkopenie
(Muskelschwund). Sarkopenie ist der altersbedingte Rückgang an Muskelmasse ,
Muskelkraft und Muskelfunktion, der oft dafür verantwortlich ist dass
Menschen im Alter sturzanfällig werden. Bei gesunden Erwachsenen büßt die
Skelettmuskulatur bereits ab dem Alter von 25 Jahren schrittweise an
Leistungsfähigkeit ein, Bis zum 80. Lebensjahr sind rund 50 Prozent der
Muskelmasse geschwunden. Das beeinflusst nicht nur die Gesundheit, sondern
reduziert auch die Lebensqualität erheblich.
Die gute Nachricht , mit einem
regelmäßigen Krafttraining lässt sich der Muskelschwund aufhalten . Muskeln
haben nämlich die tolle Eigenschaft , dass sie im Grunde ein Leben lang
trainierbar bleiben.
Ältere Menschen reagieren
vergleichbar wie junge Erwachsene auf überschwellige Krafttrainingsreize.
Untersuchungen belegen selbst für Menschen im Alter von über 90 Jahren eine
Zunahme der Muskelfaserdicke bei richtigem Training.
Und was heißt richtiges
Training?
Beim Krafttraining braucht es mehr
als nur eine Übung. Ich kann beim Krafttraining nicht alle Körpermuskeln mit
einer Übung trainieren. Man muss die einzelnen Muskeln gezielt aktivieren. Dazu
braucht man aber nicht für jeden unserer knapp 650 Muskeln eine spezielle Übung
. Muskeln arbeiten in sogenannten Ketten zusammen und aus funktioneller Sicht
aktiviert man diese am Besten im Verbund, Das geht automatisch , wenn mehrere
Gelenke an einer Übungsausführung beteiligt sind.
Für den Unterkörper sind Kniebeugen
und Beinpresse sehr effektiv. Für den kompletten Rücken eignet sich das
Kreuzheben mit der Langhantel , allein daran sind über 300 Muskeln
beteiligt.Diese Übung ist zudem sehr alltagsnah und trainiert das korrekte , rückengerechte
Anheben schwerer Lasten - etwa von Getränkekisten.
Muskeln brauchen überschwellige
Reize damit ein Trainingseffekt entsteht und Myokine produziert werden
Die Muskeln wachsen nicht beim
Training sondern danach in der Erholungsphase. Die Muskeln müssen also also
beim Krafttraining ermüdet werden. Große Wirkungen sind also nur mit großen
Widerständen erreichbar. Dazu darf dann nicht vergessen werden, die Gewichte
regelmäßig an den Trainingsfortschritt anzupassen und natürlich muss man bei
aller Intensität immer auf eine richtige und saubere Übungsausführung achten.
Schon mit zwei Trainingseinheiten
pro Woche und einem Ganzkörpertraining können selbst im Seniorenalter enorme
Zuwächse erzielt werden.
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