Dicker Bauch durch Vitamin D Mangel ?
Ein Vitamin-D-Mangel kann viele Folgen haben. Eine Gewichtszunahme gehört dazu. Mehrere neue Studien zeigen den überraschenden Zusammenhang auf.
Vitamin D
ist nicht nur wichtig für die Knochengesundheit. Es wirkt auch auf körperliche
Prozesse ein, die das Körpergewicht regulieren.
Zum einen
kann ein hoher Körperfettanteil einen Vitamin-D-Mangel leichter entstehen
lassen. Zum anderen begünstigt ein Mangel eine Gewichtszunahme.
Besonders am
Bauch kann sich übermäßig viel Fett ansammeln, wenn dem Körper Vitamin D fehlt.
Im Winter
nehmen viele Menschen zu. Der sogenannte Winterspeck kann viele Ursachen haben:
Der Druck, einem bestimmten Körperideal zu entsprechen, nimmt dank
kaschierender Pullover und dicken Schals ab. Kalte, dunkle Tage verleiten dazu,
lieber auf dem Sofa zu bleiben, anstatt abends noch eine Runde laufen zu gehen.
Insbesondere
am Bauch wird eine Gewichtszunahme aber auch mit einem Vitamin-D-Mangel in
Zusammenhang gebracht.
Was dafür
spricht: Das Sonnenvitamin ist an vielen Stoffwechselprozessen des Körpers
beteiligt – und im Winter kommt hierzulande ein Mangel häufig vor. Aber nimmt
man dadurch wirklich schneller zu? Und
können Vitamin-D-Tabletten beim Abnehmen helfen?
Vitamin D
beeinflusst den Stoffwechsel
Vitamin D
ist besonders für seine Wirkung auf die Knochengesundheit bekannt. Es
verbessert die Aufnahme von Kalzium und Phosphaten im Darm und stärkt dadurch
die Knochen. Umgekehrt kann ein Mangel an Vitamin D Knochenschwund
(Osteoporose) verursachen. Aber auch auf viele andere Stoffwechselprozesse des
Körpers nimmt das Vitamin Einfluss.
Welche Rolle
Vitamin D für einen gesunden Organismus spielt, wird spätestens bei einer
Unterversorgung deutlich: Wir werden müde und antriebslos, leiden unter
Muskelschmerzen und Haarausfall oder bekommen eine Erkältung nach der anderen.
Gewichtsveränderungen
werden allgemein nicht zu den typischen Symptomen und Folgen eines
Vitamin-D-Mangels gezählt. Dabei besteht ein klarer Zusammenhang zwischen
Vitamin D und dem Körpergewicht – und dieser geht in beide Richtungen.
Übergewicht:
Hoher Körperfettanteil begünstigt Vitamin-D-Mangel
Ein höherer
Körperfettanteil kann zu einem Vitamin-D-Mangel beitragen, wie eine
US-amerikanische Studie zeigt. Ursprünglich wollten die Forscher untersuchen,
ob Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Krebs und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Dabei
stellten sie die gesundheitsförderlichen Effekte von Vitamin-D-Präparaten nur
bei Probanden mit einem Body-Maß-Index (BMI) unter 25 fest. Der BMI setzt die
Körpergröße in Verhältnis zum Gewicht. Bei Männern gilt ein BMI höher als 25
als Übergewicht, bei Frauen liegt die Grenze bei einem Wert von 24.
Eine zweite
Analyse von rund 16.500 Probanden zeigte schließlich, dass der
Vitamin-D-Spiegel bei Übergewichtigen nicht nur niedriger war, sondern auch
langsamer anstieg, wenn sie ein Nahrungsergänzungsmittel einnahmen.
Wie lange es
dauert, bis ein Vitamin-D-Mangel behoben ist, hängt tatsächlich vom
Körpergewicht ab, dies bestätigt eine weitere neue Studie. Menschen mit höherem
Körperfettanteil benötigen oft höhere Dosierungen an Vitamin D . Der Grund: Vitamin
D ist fettlöslich und kann sich in Fettgewebe anreichern, was den Anstieg im
Blut verlangsamen kann.
Dicker
Bauch kann auf Vitamin-D-Mangel zurückgehen
Umgekehrt
kann ein Mangel an Vitamin D dazu führen, dass wir zunehmen. Vitamin D spielt
eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel und hat verschiedene Mechanismen, die
auf das Gewicht und den Fettabbau einwirken können. Da Vitamin D die Bildung
und Aktivität von Fettzellen reguliere, könne ein Mangel zu ihrer Vermehrung
und zur Ansammlung von Bauchfett beitragen, so die neusten Forschungsergebnisse.
Auch die
entzündungshemmende Wirkung von Vitamin D kann das Bauchfett beeinflussen.
Besteht ein Mangel, neigt der Körper dazu, mehr Entzündungen zu entwickeln –
und das kann eine Gewichtszunahme hervorrufen:
Entzündliche
Prozesse führen oft zu einer erhöhten Fettablagerung, insbesondere am Bauch. Darum
könnte ein Vitamin-D-Mangel dazu beitragen, dass man an Gewicht zulegt.“
Eine gute
Vitamin-D-Versorgung bewirkt hingegen, dass der Körper mehr Leptin bildet – ein
Hormon, das unser Sättigungsgefühl steuert. Leptin signalisiert dem Gehirn, wie
es um die Energiereserven des Körpers bestellt ist. Sind die Fettdepots gut
gefüllt, zirkuliert mehr Leptin im Blut. Das führt dazu, dass wir weniger
Hunger verspüren. Ein Mangel an Leptin hat den gegenteiligen Effekt: Es kommt
zu Heißhungerattacken und der Körper lagert mehr Fett ein.
Gewichtszunahme
durch Vitamin-D-Mangel: Blutzuckerspiegel als Auslöser
Das Gewicht
beeinflussen kann Vitamin D auch, indem es dazu beiträgt, den Blutzuckerspiegel
zu regulieren.
Vitamin D
kann die Insulinempfindlichkeit verbessern, was den Zuckerstoffwechsel
stabilisiert und die Fetteinlagerung reduziert
Der Körper
braucht Insulin, um Zucker (Glukose) vom Blut in die Zellen zu überführen. Wenn
die Zellen stärker auf Insulin reagieren, nehmen sie mehr Glukose auf.
Verbleibt dagegen zu viel Zucker im Blut, wird er zu Fett umgewandelt. Viele
Menschen mit Diabetes – also einem Insulinmangel oder einer Insulinresistenz –
neigen deshalb zu Übergewicht. Aber auch gesunde Menschen können durch eine
zuckerreiche Ernährung Blutzuckerspitzen haben und dadurch zunehmen.
Dabei übt es
auch langfristig einen krankheitsschützenden Effekt aus, wenn der Körper mit
ausreichend Vitamin D versorgt ist.
Einer neueren
deutschen Studie zufolge kann ein normaler Vitamin-D-Spiegel das Risiko für
Typ-2-Diabetes erheblich reduzieren.
Vitamin-D-Mangel
kann auch indirekt Stoffwechsel ausbremsen
Ein Mangel
an Vitamin D kann aber auch auf indirekte Weise Gewichtsveränderungen
provozieren: Wer unter Müdigkeit, Energiemangel und Antriebslosigkeit leidet,
weil ihm Vitamin D fehlt, tut sich mit körperlicher Betätigung schwer. Durch
den Bewegungsmangel verliert der Körper nicht nur Muskeln, sondern setzt auch
schneller Fett an.
Bei Frauen
lagert sich Fett oft zuerst in den Hüften an, bei Männern hingegen am Bauch,
wie eine schwedische Studie mit über 300.000 Teilnehmern gezeigt hat.
Forscher
vermuten zudem, dass ein sinkender Vitamin-D-Spiegel dem Körper den
Wintereinbruch signalisiert. Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel, und wir
bauen als Schutz gegen die Kälte mehr Fettreserven auf.
Hilft
Vitamin D beim Abnehmen?
Wenn ein
Mangel ärztlich festgestellt wird, können Vitamin-D-Tabletten langfristig
helfen, überschüssiges Fett zu verlieren. Dies gilt jedoch nur, wenn das
zusätzliche Gewicht auf Bewegungsmangel zurückgeht – und dieser durch den
Vitaminmangel verursacht wird. Ob Vitamin D zusätzlich beim Abnehmen hilft, ist
jedoch fraglich, wie eine Studie von 2023 zeigt.
Darin wurden
218 übergewichtige Frauen zwischen 50 und 75 Jahren in zwei Gruppen unterteilt:
Die erste erhielt täglich 2000 Internationale Einheiten (I.E) Vitamin D, die
zweite ein Placebo. Alle Probandinnen mussten ihre Kalorienaufnahme reduzieren
und jede Woche 225 Minuten Sport treiben. Nach zwölf Monaten wiesen die Frauen
der ersten Gruppe zwar einen höheren Vitamin-D-Spiegel auf, sie wiesen aber
keine wesentlichen körperlichen Unterschiede zur Placebo-Gruppe auf.
Es gibt aber
keine Studien, die belegen, dass Vitamin D als Abnehm-Beschleuniger wirken
kann. Solange kein Mangel besteht, sollte Vitamin D also nicht zu Abnehmzwecken
eingenommen werden. Im Gegenteil: Eine Überdosierung mit Vitamin D kann der
Gesundheit ernsthaft schaden.
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